Gronauer Jahrestage 2023

 

Vor 845 Jahren

1178    Die Kirchengemeinde Gronau gehört zum Aufsichtsbereich St. Peter, Mainz

 

Vor 400 Jahren

1623    nach der Schlacht bei Höchst beziehen die Truppen des Feldherrn Graf von Tilly ihr Winterquartier     in der Gegend. Die Gemeinden hatten unter einer hohen Abgabenlast zu leiden.
Die „große Frankfurter Hospitalhofreite“ (Keimzelle des Dorfes) wird durch Feuer zerstört

 

Vor 395 Jahren

1628    Kroatische Söldner unter General Graf Isolani verwüsten Vilbel und die Dörfer rundum

 

Vor 360 Jahren

1663    Gronau ist fast wieder aufgebaut. 325 Einwohner in 45 Häusern

 

Vor 305 Jahren

1718    Kirche zu Gronau, zu welcher am 10. Mai 1718 der Grundstein gelegt wurde, erwähnt im Kirchenbuch vom Jahre 1784

 

 Vor 300 Jahren

1723    In Gronau sind 1723 die Familien Arnold, Jost, Bach, Kalbhenn, Kalbfleisch, Laupus, Diel, Diehl und Hamburger nachgewiesen.

Vor 270 Jahren

1753    in Gronau leben 164 Einwohner in 35 Haushalten

Vor 260 Jahren

1763    mußte wegen des anhaltenden Hochwassers eine Notbrücke zur Bergung des Grummetgrases erstellt werden.

Vor 250 Jahren

1773    Ortsname „Grunau“

 

Vor 235 Jahren

1788     ein großes Hochwasser verursacht schwere Schäden in Wiesen und Feldern.

 

Vor 220 Jahren

1803    Gronau gehört zum Kurfürstentum Hanau

 

Vor 215 Jahren

1808    Aufhebung der Leibeigenschaft in Gronau

 

Vor 210 Jahren

1813    Nach der Völkerschlacht bei Leipzig wurden die napoleonischen Truppen auf ihrem Rückzug von russischen Truppen verfolgt. Am 1. November 1813 waren russische Truppen, darunter 66 Offiziere und 1997 Mannschaften mit 2439 Pferden in Gronau einquartiert. Diese Einquartierung von Mannschaften und Pferden dauerte 10 Monate und war für Gronau eine schwere Belastung. Für einen Tag und eine Nacht hatte Gronau sogar einen russischen Genaral samt sechs Stabsoffizieren aufzunehmen. Eine Aufstellung der von Gronau zu tragenden Lasten für diese zehn Monate ergibt: entwendete Gegenstände im Wert von 7703 Gulden, 255 Malter (1 Malter=114 Liter) Gerste, 551 Zentner Heu,960 Pfund Fleisch, 4080 Pfund Brot. Insgesamt waren einquartiert: 66 Offiziere an 113 Tagen, 1997 Mannschaften und 2439 Pferde.                   Zum Vergleich: 1 Gulden entsprach 2,50 Euro

 

Vor 200 Jahren

1823    Im Ort gibt es zwei Wirtschaften. Die Gastwirte sind Peter Falk, und Christian Wentzel.

 

Vor 185 Jahren

1838   

Pfarrer wird Karl Faust (Amtsantritt 9. Mai 1838).  

Nach dem Bericht des Pfarrers können damals die wenigsten Männer mehr als ihren Namen   schreiben, bei Frauen ist es mit Lesen und Schreiben eher noch schlechter bestellt)

 

Vor 180 Jahren

1843     Ein neuer Friedhof mit Friedhofsgebäude wird am Haingraben angelegt (heute steht da das neue Feuerwehrhaus). Eine Feuerspritze für 640 Gulden wird gekauft

 

Vor 170 Jahren

1853    durchgreifende Reparatur des Kirchengebäudes

 

Vor 160 Jahren

1863    nach der Beschreibung vom Jahr 1863 zählte der Ort 381 evangelische Einwohner, mit der  wechselnden Bevölkerung der beiden Höfe, unter der sich auch Katholiken befinden, hatte es im     Jahre 1863 eine Bevölkerungszahl von 435 Seelen, nach der Volkszählung vom Jahre 1891: 431        Seelen, die wechselnde Seelenzahl erklärt sich unzweifelhaft aus der hierorts allgemeinen      bestehenden Vormundschaftsehe aus welcher sich auch das häufige Vorkommen an der nicht             vollsinnigen Kindern erklärt.

 

Vor 155 Jahren

1868    Die Kirche erhält neue Fenster

 

Vor 130 Jahren

1893    Die der Zahl der Wohnhäuser beträgt gegenwärtig: 72

Die Größe der ganzen Gemarkung Gronau im Jahre 1893 beträgt nach der offiziellen Ausgabe des      hiesigen Ortsvorstandes Bürgermeister J. Böckel wie folgt. 439. 0845 ha

 

Vor 120 Jahren

1903    Im Monat, August 1902 wurde der Kirchturm einer eingehenden Reparatur durch den  Dachdeckermeister Hermann Eckart in Vilbel unterzogen. Die Kosten hierfür betrugen 361, 45      Mark und wurden von der Kirchenkasse sowie von der politischen Gemeinde je zur Hälfte         getragen.

 

Vor 110 Jahren

1913   Festgottesdienst – Befreiungskriege

Auf Anordnung des königlichen Consistoriums wurde am Sonntag, den 9. März, zur Erinnerung an die Befreiungskriege ein Festgottesdienst abgehalten, in welchen der Kirchenchor mitwirkte, am Abend wird im Saale des Wirtes Wenzel eine vaterländische Gedenkfeier veranstaltet, unter Mitwirkung des Kirchenchors und des Männergesangvereins

 

1913    Erdbeben am 20. Juli 1913

Am Sonntag, dem 20. Juli, als die Nachmittagskirche begonnen hatte ging ein leichtes Erdbeben durch unsere Gegend. Die beiden Stöße des Bebens waren in der Sakristei deutlich zu spüren. Doch waren sie nicht so heftig wie bei dem Erdbeben, am 16. November 1911. In beiden Fällen  handelte es sich um ein sogenanntes tektonische Beben, dessen Herd im schwäbischen Raum lag.

 

1913    Kaiser-Wilhelm-Linde

Am Nachmittag fand noch auf dem Ried eine Gedenkfeier statt, bei der eine Linde gepflanzt wurde, die den Namen „Kaiser Wilhelm Linde“ erhielt.

 

Vor 105 Jahren

1918    Kohlen sind Mangelware

Der Pfarrer berichtet:“Es sind natürlich bis jetzt keine Kohlen mehr hierher geliefert worden. Die armen Leute sind sehr arg dran. Die Schule musste schon von Mitte Dezember wegen Kohlemangel geschlossen werden.

Die Kirche hat überhaupt keine Heizung.“

 

1918    Mehl – Schieberei

  Der Chronist berichtet; … hat die Entdeckung der großen Mehlverschiebung in unserem Heimatkreis Hanau gemacht. Gronau ist insofern beteiligt, als der auf Gronauer Gebiet während des Krieges wohnende Müller  Amend von der Scharmühle auch in die Untersuchung setzt worden ist. Inwieweit er an den Schiebungen mit schuld ist, bedarf der Aufklärung, jedenfalls ist es auffallend, dass die       Bevölkerung der Umgegend ihn nicht für schuldig hält, obwohl er keineswegs etwa der Leute         heimlich gemahlen hat und deshalb die Stimmung für ihn gut ist, nein, das Einzige, was die Leute          sagen, ist dies: “Hätte er für uns gemahlen, so wäre es nicht herausgekommen.“ Dagegen wird           vielfach dem auch eingesetzten Kreisobstbautechniker Walter eine exemplarische Strafe gegönnt, weil er die Leute von oben herab behandelte, sie bei kleinen Vergehen hart strafen ließ, während er doch in großem Umfang den Schwindel treibt. Die Angelegenheit bedarf jetzt der Klärung von Seiten der Gemeinde.

 

1918    Kämpfe im Westen – Verwundete und Vermisste Gronauer

Trotz der andauernden Kämpfe im Westen ist aus der Gemeinde Gronau bis jetzt niemand gefallen.

 

1918    Blitzeinschlag in der Kirche

Der Pfarrer berichtet; Am 1. Pfingstfeiertag (15. Mai 1918) hatten wir einen ziemlichen Schrecken. Nachmittags zog ein Gewitter von  Nordosten kommend herauf und ¼ nach 5 Uhr schlug der Blitz in unsere Kirche ein. Glücklicherweise war es ein kalter Schlag, sonst wären von der Kirche wohl nur die Umfassungsmauern geblieben. Der Kirchendiener war kurz zuvor noch in der Kirche gewesen, um die Uhr aufzuziehen.

 

1918    Ertrunken in der Nidda

Am Sonntag, den 9. Juni 1918 ertrank beim Baden in der Nidda ein kriegsgefangener Franzose. Der wurde am Mittwoch, den 12. Juni vormittags 9 Uhr auf dem hiesigen Friedhof feierlich beerdigt. Die Inspektion in Frankfurt hatte zuerst angeordnet, dass er ohne kirchliche und militärische Ehren         begraben werden sollte. Auf Intervention des Gronauer Pfarrers hin wurde diese Anordnung von  der Inspektion als Irrtum oder als Missverständnis ausgegeben, worauf ich den zuständigen       katholischen Pfarrer in Butterstadt bestellte, der die, Beerdigung am zwölften Juni vornahm. Der      Kriegerverein beteiligte sich vollzählig an der Beerdigung.

 

1918    Große Trockenheit

Die größte Sorge der Landwirte im Jahr 1918 ist die große Trockenheit.

 

1918    Rechnung für das alte Kruzifix von 1684 aufgetaucht

Bei Durchsicht der alten Kirchenrechnungen ist es gelungen, das Alte des in der Kirche nahe der      Sakristei aufgestellten Kruzifixes, das in unglaublicher Weise verstümmelt wurde, von roher Hand, festzustellen. Die Kirchenrechnung von 1684 weist in Ausgaben nach: „Für ein Kruzifix in          Lebensgröße und die dazugehörige Ausstaffierung Herrn Johann Wolfgang Fröhlicher, Bildhauer in      Frankfurt laut accords und Quittung zahlt 18 Gulden.“  Die starke Verstümmelung ist bitter zu beklagen. Vielleicht findet sich einmal ein Gemeindeglied, das die Kosten für eine             Wiederherstellung des Kruzifixus übernimmt.

 

  1. November 1918

Der Kaiser dankt ab – Waffenstillstand – Kriegsende

Am 5. Nov. Der Beginn der Unruhen in Kiel, Auflehnung der Flotte, am 6.XI. vorläufige Antwort der Entente auf das Waffenstillstandsangebot, Annahme der 14 Punkte Wilsons. Am 7. Verbreitung der öffentlichen Unruhen in vielen Städten. In unserer Kreisstadt Hanau Revolte, Plünderung von Bäckerläden etc. Sozialdemokratisches Ultimatum an den Kaiser. Freitag den 8. Nov.: heller Ausbruch der Revolution. Übernahme der Gewalt im Namen u.a.A.O. durch die unabhängige Sozialdemokratie, deren Führer, Dr. med. Wagner sich zum Landrat und Schnellbacher sich zum Oberbürgermeister von Hanau machten.

1918    Die Gemeinde Gronau hat ihr gesamtes Barvermögen in Kriegsanleihen angelegt, infolge der Inflation geht das gesamte Vermögen verloren 

 

1918    Gronau bekommt einen Arbeiter- und Soldatenrat

Als auch für Gronau die Wahl eines Arbeiter- und Bauern- Rates vorgenommen wurde und zwar in Niederdorfelden im Anschluss an die Rede des Herrn Oberbürgermeisters Schnellbacher, verlangte Schnellbacher dass der Arbeiter- und Bauern- Rat sich in Gronau aus fünf Arbeitern und drei Bauern zusammensetzen sollte, weil die Arbeiter, die die Revolution gemacht hätten, die Überzahl haben müssten. Als die Bauern mit Rücksicht auf die geringe Arbeiterzahl in Gronau wenigstens die gleiche Anzahl Bauern und Arbeiter wünschten, drohte Schnellbacher mit Gewalt. So bekam jeder sofort einen Einblick in die versprochene Freiheit jedes einzelnen Deutschen.

1918 Einquartierung in Gronau

Mit dem ersten Tag bekam auch Gronau Einquartierung, die jedenfalls längerer Zeit bleiben wird,  da Gronau jenseits der neutralen Zone liegt, also von den Grenzschutztruppen besetzt wird. Da mit sehr zahlreiche Einquartierung gerechnet werden musste, die zurückkehrenden Soldaten auch nicht entlaust werden konnten bei dem eiligen Rückmarsch, so war von dem zuständigen Hanauer Behörden  (Dr. Wagner) angeordnet worden, die Soldaten in Massenquartieren unterzubringen. Zu diesem Zweck wurde auch die Kirche hergerichtet.

Die Frauen- und Mädchen -Stühle im Kirchenschiff wurden oben  mit Brettern abgedeckt, sodass auf diesen Brettern und unten zwischen den Stühlen Lagerstätten entstanden. Die hier einquartierten Truppen weigerten sich aber, Massenquartieren zu beziehen, sie wollten alle in die Bürgerhäuser. So war die Kirche zum Einquartierungszweck überhaupt nicht benötigt auch  der Schulsaal und der Wirtshaus -Saal am Bahnhof wurde vorübergehend mit Militär belegt.

1918    Ein Gefallenen – Denkmal wird errichtet (Bildhauer Aug. Bischoff, Hanau)

1918    Weihnachtsfeier mit Ausschweifungen

Die Gemeinde hat es sich zu Weihnachten nicht nehmen lassen, den gerade an Weihnachten hier einquartierten Truppen eine Weihnachtsfreude zu machen. Die Sammlung von Haus zu Haus erbrachte 262, 50 Mark wofür kleine Geschenke den Soldaten gekauft wurden. Soldaten luden dafür die Bewohner des Dorfes zur Weihnachtsfeier am zweiten Festtagabend ein wo in ernsten und heiteren Spielen einen Ball stattfand. Der Gronauer Pfarrer berichtet:“Leider hat die Vergnügungssucht so ganz immense Formen angenommen. Fast jeder blieb bis tief in die Nacht hinein ja bis es zum anderen Morgen war Tanz, die Mädchen waren einfach toll und es nicht unrichtig das Urteil: „unerhört! Die Weiber sind alle Mannstoll“. Es ist tief bedauerlich, dass in den furchtbar ernsten Zeiten sich Angehörige eines Volkes, das so schrecklich niedergebrochen ist und so furchtbar dunklen Zeiten entgegengeht so benehmen können. Vernünftige Leute haben das auch gefühlt und die Einquartierung zum Teufel gewünscht. Wer hätte gedacht, daß das Jahr 1918 so schließen würde. Wohin sich  das Auge wendet Durcheinander, unhaltbare Verhältnissen Man musste verzweifeln, wenn man nicht wüsste Gott sitzt im Regiment und führt alles. Das ist nun Zuversicht und Hoffnung für das neue Jahr 1919“

Vor 100 Jahren

1923    Am 26. August 1923, dem Sonntag nach Bartholomäus , dem Kirchweihsonntag, wurde die neue herzergreifende Orgel eingerichtet, Die im Kriege abgelieferten Zinn Orgelpfeifen wurden durch neue aus Zinn ersetzt, und die übrigen Register wieder hergestellt, was bei allem mit  alleiniger …. des Meisters möglich war. Die Arbeit ausgeführt von Meister Reinhard Schmidt, Orgelbauanstalt Gelnhausen, ist sehr gut geworden; Die Kosten beliefen sich im ganzen auf 15 913 730 Papiermark. Sie wurden aufgebracht auf in freiwilliger Selbstbesteuerung der Gemeindemitglieder und zwar zuerst durch Abgeben eines halben Pfundes Weizen auch von kleineren Morgen von 20 ar umgerechnet in 750 M. Papiermark … außerdem durch ….. von 24000 Papiermark nach dem kleineren Morgen d.h. ….. ein halbes Pfund Kartoffeln bei einen Preis von 2 500 000 M. für den Zentner Kartoffeln und bei dem heraus ….. Preise von 4 bis 5 Millionen Papiermark für den Zentner Kartoffel gar nur ein viertel Pfund Kartoffeln.

Vor 90 Jahren

1933    Am 24.12. wurde die elektrische   Kirchenbeleuchtung  bei der Feier der Weihnachtsfestes zum ersten Male erprobt.

Vor 85 Jahren

1938    Das Kohlensäurewerk

beim Gronaris -Sprudel geht in Betrieb.

 

Vor 75 Jahren

1948    Horst Broscheit wird Pfarrer in Gronau

Er schreibt: „Im Jahr 1947 fand ich bei meinem Dienstantritt in Gronau eine völlig vernachlässigte, im Laufe der Jahrzehnte in allen Teilen defekt gewordene und daher zur  Begleitung  des Gemeindegesangs nicht mehr brauchbare Orgel  vor.

Es war erstaunlich, mit welcher Zuversicht die Herren Schmidt und Hinderland in Vilbel 1948 die Erneuerung des 250 Jahre alten Instruments in Angriff nahmen. Mit unermüdlichem Fleiß haben sie die Wiederherstellung zu einem unerwartet guten Ende geführt, sodass Kirchenvorstand und Gemeinde sich allen bei den Arbeiten Beteiligten dankbar verpflichtet wissen.

 

Vor 60 Jahren

 

1963    Gronau erhält ein Wappen – Symbolisiert Zusammenfluß von Nidda und Nidder

Über Nidda und Nidder werden drei neue Brücken errichtet

 

Vor 10 Jahren

2013    Neubau der Brücke zum Gronauer Hof

Vor 5 Jahren

2018    Abriss des alten Feuerwehrgebäudes, das auf dem alten Gronauer Friedhof stand. Errichtet 1984 (Ecke Vilbeler-/ Dortelweilerstraße).