Über die Jahrhunderte führten die Fluten von Nidda und Nidder

immer wieder zu schweren Überschwemmungen auf

Gronauer bzw. Vilbeler Gebiet.

Hier eine kleine Sammlung von Meldungen über weit zurückliegende Jahre.

Die Sammlung ließe sich mühelos bis in die heutige Zeit weiterführen.

 

Immer wieder gab es auch Versuche, durch Regulierung des Flußlaufes

der Überschwemmungen Herr zu werden. Wie die Erfahrung gezeigt hat,

war diesem Vorhaben nur mäßiger Erfolg beschieden.


1844

Wochenblatt Sinsheim

———————————

1880

Oberhessischer Anzeiger 6.1.1880

Das Eis staut das Wasser auf

 

1882

Hannoverscher Kurier 26.9.1882

 

Oberhessischer Anzeiger 28.12.1882

Die Wetterau kommt aus der „Hochwassercalamität“ gar nicht mehr heraus


 

1841 Frankfurter gemeinnützige Chronik 

Gronau steht stark unter Wasser

 

—————————-

1899

Gießener Anzeiger 1899

1901

Gießener Anzeiger 15.03.1901

„… gleicht einem See“


 

1902

Gießener Anzeiger 10.2.1902


1904

Gießener Anzeiger 12.02.1904

Usa, Wetter, Nidda und Nied sind über die Ufer getreten

Emscher Zeitung 13.02.1904


 

Berliner Börsenzeitung 12.02.1904


1905

Gießener Anzeiger 16.3.1905

„… vollständig überschwemmt“


 

 

1906

Gießener Anzeiger 28.02.1906

Nidda, Wetter und Nidder führen Hochwasser


 

1907

Gießener Anzeiger 12.02.1907

 


1914

Honnefer Volkszeitung 6.3.1914

… gleicht einem See


1916

Gießener Anzeiger 25.02.1916

Kind des Scharrmüllers wird mitgerissen

1920

Gießener Anzeiger 13.01.1920

… bildeten gewaltige Seen

1922

Gießener Anzeiger 21.08.1922

 

„… ungeheure Regenmengen“

——————–

1924

Gießener Anzeiger 16.1.1924

Trotz Bachregulierung kein hinreichender Schutz für die Bevölkerung

1925

Neue Mannheimer Zeitung 31.12.1925

… sind tief unter Wasser gesetzt

Vorwärts 29.12.1925

starkes Hochwasser


 

1926

Rheinisches Volksblatt 24.3.1926

 

1930

Gießener Anzeiger 10.10.1930

 

1937

Gießener Anzeiger 1937

 


Nidda – Regulierung geplant

Gießener Anzeiger 1878

 

1883

Gießener Anzeiger 1883

 

1906

Gießener Anzeiger 17.03.1906

… Errichtung von Talsperren

 

 

1928

Gießener Anzeiger 14.11.1928

 

1940 er und 1950er Jahre

Augenzeugenberichte

sehen Sie bitte auf unseren Seiten:

Gronauer Fährleute – Gronau Hessen Nassau (gronau-hessen-nassau.de)

sowie:

Wintervergnügen – Gronau Hessen Nassau (gronau-hessen-nassau.de)

oder: 

Eisschollen reiten – Gronau Hessen Nassau (gronau-hessen-nassau.de)

oder:

Eiszeit – Gronau Hessen Nassau (gronau-hessen-nassau.de)

 

Die „Frankfurter Rundschau widmete 2010 der „Bändigung der Nidda“ eine eigene Serie

FRANKFURTER RUNDSCHAU › RHEIN-MAIN/FRANKFURT › RHEIN-MAIN  1.4.2010

 

EINGEMEINDUNG 1910 – EINE SERIE

Bändigung der Nidda

 

Bereits im 19 Jahrhundert beginnt der Fluss den Anrainern zunehmend Probleme zu machen. Die Wallanlagen sind gefallen, die Industrialisierung nimmt ihren Lauf. Von Danijel Majic

Die Nidda fließt durch Bad Vilbel – so viel steht fest.

Oberbürgermeister Georg Voigt steht mächtig unter Druck, als er im September 1924 ans Rednerpult tritt. Die Stadtverordneten erwarten klare Ansagen von dem DDP-Politiker. Die Nidda ist über die Ufer getreten, wieder einmal. In den Anrainerstadtteilen hat man sich schon fast an die Herbst- und Winterhochwasser gewöhnt.

Doch seit Beginn der 20er Jahre haben diese an Heftigkeit zugenommen, beklagen Anlieger immer größere Schäden. 1924 sind es vor allem Kleingärtner und Bauern. Auf 34.429 Mark wird der Schaden geschätzt. Die Parlamentarier im Römer fordern Schadensersatz für die Betroffenen, kostenloses Saatgut und endlich die überfällige Regulierung des scheinbar unberechenbaren Mainzuflusses.

Der Fluss

89,7 Kilometer sind es von der Quelle der Nidda am Taufstein im Vogelsberg bis zur Mündung in den Main bei Höchst. Davon liegen 18,6 Kilometern auf Frankfurter Stadtgebiet.

16 Stadtteile gehören zu den Anrainern. Ab 1926 wurde der Fluss mehrfach begradigt. Seit Mitte der 90er bemüht man sich um Renaturierung. (dmj)

14 Jahre zuvor war durch die Eingemeindung des ehemaligen Landkreis Frankfurt Groß-Frankfurt entstanden. Aus der Stadt am Main wurde scheinbar über Nacht eine Zwei-Flüsse-Stadt. Durch neun der elf neuen Stadtteile zieht sich die Nidda wie ein blaues Band, mäandernd, in einem vergleichsweise flachen Flussbett mit scharfen Krümmungen und unzähligen Altarmen. Jahrtausendelang hatten die Menschen an den Ufern des Flusses mit seinen Tücken gelebt. Die Kelten, denen die Nidda vermutlich ihren Namen verdankt, die Römer, die oberhalb von Heddernheim einen Flusshafen anlegten, später auch die Franken, die einen Großteil der Flussniederung zwischen Eschersheim und Rödelheim erstmals dauerhaft besiedelten.

Genau dieses rund 600 Hektar große Areal steht im September 1924 im Mittelpunkt. Georg Voigt, dessen Amtszeit nur wenige Tage später enden sollte, verspricht eine Entschädigung für die Hochwassergeschädigten. Und er macht eine weitere, wesentlich wichtigere Aussage, nämlich dass seiner Überzeugung nach “ die endgültige Regulierung der Nidda nicht weiter aufgeschoben werden kann.“

Bereits ein Jahrhundert zuvor beginnt der Fluss den Anrainern zunehmend Probleme zu machen. Die Wallanlagen sind gefallen, die Industrialisierung nimmt ihren Lauf. Frankfurt und die Umlandgemeinden wachsen und rücken damit immer näher an die Überschwemmungsgebiete der Nidda heran. Schon bald wird Hausen durch das Frühjahrshochwasser regelmäßig zur Insel. Die Verbindung nach Frankfurt muss über Notstege aufrechterhalten werden. Für die Expansionspläne Frankfurts wird der Fluss immer mehr zum Problem. Im November 1901 kommt der Magistrat zu dem Schluss, „dass eine weitere Ausdehnung der menschlichen Niederlassung nach dieser Richtung nicht zu denken ist, als nicht geordnete Abflussverhältnisse geschaffen sind“, wie es in einem Bericht heißt.

Zwischen 1871 und 1910 entwirft daraufhin das Entwässerungsamt mehrere Regulierungskonzepte. Schon recht früh zeichnen sich die Grundzüge der späteren Eingriffe ab: Beseitigung der Flusskrümmungen, Vertiefung und Verbreiterung des Flussbetts, Errichtung moderner Wehre. Im Zuge der Eingemeindungsverhandlungen werden diese Forderungen wieder aufgegriffen. Als schließlich 1910 die Eingemeindungen erfolgen, scheint die Regulierung der Nidda bereits beschlossene Sache. Nur Hausen lässt sich die baldige Umsetzung des neuesten Konzepts vertraglich zusichern.

Der Erste Weltkrieg macht der Stadt Frankfurt einen Strich durch die Rechnung. Erst 1926 beginnen unter Voigts Nachfolger Ludwig Landmann die Arbeiten. Im April 1929 sind sie beendet. Nach der Eingemeindung von Höchst 1928 wird auch das verbliebene Teilstück bis zur Mündung in den Main reguliert. Insgesamt elf Millionen Mark lässt sich Frankfurt die Bändigung des wilden Flusses kosten.

Frankfurter Rundschau 15.5.2012

Aber bis in die heutige Zeit sind unsere Bäche nicht in

ihrem Bett zu halten

Februar 2008 (Foto Christa Heinrich)

Januar 2011 (Foto Christa Heinrich)

 

2021

Sehen Sie bitte auch unsere Seite zum Corona-Hochwasser im Jahr 2021

Corona Hochwasser 2021 – Gronau Hessen Nassau (gronau-hessen-nassau.de)