Gronau 1600 – 1699

In Europa wurden ca. 22 Kriege geführt und die religiösen und dynastischen Spannungen erreichten im Dreißigjährigen Krieg ihren Höhepunkt. 

Diese lang anhaltende Kriegskatastrophe betraf nahezu den gesamten Kontinent, verwüstete und entvölkerte ganze Landstriche. Auch Gronau hatte mehrfach unter den durchziehenden Truppen beider Seiten zu leiden.

Der „Westfälische Friede“ hatte eine Glaubensspaltung zur Folge und die mittelalterliche Feudalordnung löste sich weiter auf.

Die Niederlande wurden die große Wirtschaftsmacht des mittleren 17. Jahrhunderts,

Für Europa von großer Bedeutung, der Türkische Angriff auf Wien, 1683

Große prägende Geister, Künstler, Wissenschaftler und Feldherren  der Zeit waren:

Gustav Adolf von Schweden, Wallenstein, Tilly

Johannes Kepler, Astronom, Begründer der modernen Naturwissenschaften
Johann Sebastian Bach, Komponist
Galileo Galilei, Wissenschaftler
Isaac Newton, Physiker und Mathematiker
Rembrandt van Rijn, Maler

1600    


Der Gronauer Lehrer heißt Adam Rhüell

 1602


Huldigung der ganzen Gemeinde in Bergen an die Herren von Hanau, Gemeindekosten 2 fl 7 kr

 1602


Die Gemeinde kauft ein eigenes Schulhaus

 1615


Der Gronauer Lehrer ist Philipp Sartorius
Der Unterricht in der Gronauer Volksschule bestand in den ersten Jahrzehnten nach der Reformation
für die Knaben in Lesen und Schreiben, für die Mädchen nur im Lesen,letztere brauchten nur ihren
Namen schreiben zu lernen

 1618


bis 1648 Dreißigjähriger Krieg

 1619


Ein Erdbeben erschüttert Gronau, und die Umgebung, eine Pfarrchronik aus Bergen berichtet, am
19. Januar 1619 habe die Nidda wegen des Bebens drei Stunden aufgehört zu fließen.

 1620


Im dreißigjährigen Krieg durchzieht der spanische General Spinola mit seinen Truppen die Wetterau
und plündert diese.

 1622

1623


nach der Schlacht bei Höchst beziehen die Truppen des Feldherrn Graf vonTilly ihr Winterquartier in der
Gegend.. Die Gemeinden hatten unter einer hohen Abgabenlast zu leiden.
Die „große Frankfurter Hospitalhofreite“ (keimzelle des Dorfes) wird durch Feuer zerstört

 1626


Die Pest wütet im Dorf und tötet eine große Zahl der Gronauer

 1626


Gronau hat 184 Einwohner

1627

Kaiser Ferdinand II, nimmt das Kloster Ilbenstadt mit all seinen Rechten und Immunitäten, besonders zu Gronau, Erbstadt, Dottenfeld, Bayersrode, Rodheim, Hitzbach, Stammheim usw. in seinen Schutz und stellt e in die besondere Hut des Erzbischofs von Mainz  (Pergament mit Siegel)

 

 1628


Kroatische Söldner unter General Graf Isolani verwüsten Vilbel und die Dörfer rundum

 1631


König Gustav Adolf von Schweden erobert Königstein und gibt den Reformierten ihren Besitz zurück. Schwedische Besatzung der Wetterau von 1630 bis 1633. Es herrscht eine relative Ruhe.

 1632


Die Pest wütet im Dorf und tötet eine große Zahl der Gronauer

 1632


28 Haushalte existieren in Gronau

 1635


Gronau ist durch den dreißigjährigen Krieg zur Hälfte zerstört.

 1635


Eine große Hungersnot herrscht in der Gegend der Wetterau

 1637


Die Pest wütet im Dorf und tötet eine große Zahl der Gronauer

 1638


Der Gronauer Hof geht in den Besitz von Nicolaus Hermann und später an Johann Radefeldt

 1641


Zentgraf ist 1641 Sebastian Krebs

 1642

 

Die „große Frankfurter Hospitalhofreite“ (keimzelle des Dorfes) wird abermals durch Feuer zerstört.
Vollständige Zerstörung des Ortes durch Feuer im 30 jährigen Krieg.

 1647


„Am 10. Februar 1647 vor dem Ende des Krieges wurde „das gantze dorff Grunaw undt damit
das pfarrhaus abgebrandt“.

 1663


Gronau ist fast wieder aufgebaut. 325 Einwohner in 45 Häusern

1664

Pfarrer ist Sebastian Helffrich (gestorben  25.10.1667 in Gronau)

 1665


Der Gronauer Centgraf heißt  hieß (Johann) Sebastian Schwind. Er war eine höchst bedeutende Person und wird in vielen Dokumenten in den hessischen Staatsarchiven erwähnt, u.a. in Gelnhausen und Hanau. Er lebte offenbar in Gronau und starb dort auch 1666 (seine Ehefrau 1669). Er hinterließ einen Sohn Johann Nicolaus, der 1658 in Wachenbuchen heiratete und dann mehrere Söhne in Gronau hatte (u.a. Bierbrauer und Bender). Dieser starb 1706 in Gronau, aufgrund seines Sterbealters muss er 1630 geboren sein, also deutlich vor Beginn des ersten überlieferten Kirchenbuchs in Gronau.( Quelle: Dr. Klaus Lanz ) (einer anderen Quelle zufolge:Sebastian Schwin ?)

 1667


Die Pest wütet im Dorf und tötet eine große Zahl der Gronauer

1667

Neuer Pfarrer Johann A. Rauch (ab 27.11.1667)  bis 1680

1671

Das Kloster Ilbenstadt entleiht von dem Liebfrauenstift zu Frankfurt 1000 Reichstaler gegen einen Halbjahreszins von 20 Reichstaler zur Rückzahlung der 1000 Taler, die es anno 1662 von Dr. jur. Joh. Conrad Caussenius in Friedberg geliehen und zur Ablösung des „Atzes und Wagens“, die der Herrschaft Hanau vom Erbstädter Klosterhof zustehe, verwandt habe; e setzt als Unterpfand den Dottenfelder Hof mit 20 Hufen Acker, 60 Morgen Wiesen usw.

 

1680

Neuer Pfarrer wird Johannes Mickelius Maxstadis Wetterauis  (gestorben 28.10.1714)  (Sein Leichenstein auf dem alten Friedhof)

 1684


Neubau eines Schulhauses in der Schäfergasse 2


– (die hieß bis zur Eingemeindung 1971 „Schulstraße“)

Rechnung für das alte Kruzifix von 1684 aufgetaucht

Bei Durchsicht der alten Kirchenrechnungen ist es gelungen, das Alter des in der Kirche nahe der Sakristei aufgestellten Kruzifixes, das in unglaublicher Weise verstümmelt wurde, von roher Hand, festzustellen. Die Kirchenrechnung von 1684 weist in Ausgaben nach: „Für ein Kruzifix in Lebensgröße und die dazugehörige Ausstaffierung Herrn Johann Wolfgang Fröhlicher, Bildhauer in Frankfurt laut accords und Quittung zahlt 18 Gulden.“  

 

 1691


Der Gronauer Hof geht in den Besitz der Herrschaft Hanau, später hessische Staatsdomäne

 1692         in Erdbeben erschüttert Gronau und drumherumliegende Orte, Mathäus Merian berichtete: Es hat auch den
10.20. Sept. die Städte Maynz/ Trier/ Coblenz/ Cöln und andere in Teutschland/ und weiter
Franckfurt am Mayn / Hanau und andere darum herum gelegene Orten / wie wohl gleichfalls nicht stark getroffen

 

Quellen u.A.

Hess. Staatsarchiv Darmstadt  Urkunden der Präm. Abtei Ilbenstadt (bearb. von Ludwig Klemm)