Gronau im 20. Jahrhundert

Das Zeitalter der Moderne

 

1901 bis 2012

Das 20. Jahrhundert war geprägt von Kriegen. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts war Europa und die Welt in zwei Weltkriege mit Millionen Toten verstrickt. Unser Deutschland immer an vorderster Front.

In den Ersten Weltkrieg marschierten unsere Altvorderen mit Hurra, wilhelminischem Größenwahn und nationalistischer Verblendung.Nach den Ersten Weltkrieg herrschte große Not, der Kaiser mußte abdanken, eine demokratische Verfassung durch die Weimarer Republik überdauerte nur wenige Jahre.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler steuerte unser Land auf seine fast vollständige Zerstörung und die Verwüstung fast ganz Europas im Zweiten Weltkrieg zu. Rassenwahn und Fremdenfeindlichkeit  führten zu den unfassbaren Verbrechen am jüdischen Volk, an den Sinti und Roma, an Homosexuellen. Eine „Kulturnation“ verfiel der Barbarei. Ein furchbares Ende fand dieser Krieg  mit dem Abwurf der zwei Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki in Japan.

Weitere Kriege auf der ganzen Welt, der Korea-Krieg, der israelisch-ägyptische Sechstagekrieg, Befreiungskriege in den Kolonialstaaten, der Vietnamkrieg, die ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahen Osten drückten diesem Jahrhundert ihren Stempel auf.

Zum Glück blieb unser Land in der zweiten Jahrhunderthälfte von Krieg verschont und erreichte mit dem Wirtschaftswunder einen Aufstieg zu ungeahntem Wohlstand.

 

Kaiser Wilhelm II,

deutsche Panzer im 2. Weltkrieg

 

Das Ende des 2. Weltkrieges in Gronau und Bad Vilbel

Die damalige Kreisstadt Hanau, Gronau gehörte zum Landkreis Hanau, wurde noch kurz vor Kriegsende durch einen Luftangriff britischer Bomber am 19. März 1945 stark zerstört. Etliche in Hanau ausgebombte Bewohner verließen die Ruinen der Stadt und versuchten in den umliegenden Dörfern unterzukommen, auch einige Familien, die es bis nach Gronau schafften, darunter auch unser Familie Hoch.

Luftangriffe auf Frankfurt

 am 2. März 1944 folgte der nächste Tagesangriff von starken Verbänden. Wegen starken Schneefalls war jedoch die Sicht behindert, und auch die Radargeräte ermöglichten keine sichere Navigation. Die Angreifer verfehlten ihr Ziel und warfen ihre Bombenlast auf die benachbarten Gemeinden Bad Vilbel und Bergen-Enkheim sowie über Seckbach, Riederwald und Fechenheim ab. Der Angriff forderte 94 Todesopfer und beschädigte die Hauptwasserleitung aus dem Vogelsberg. Danach gab es beinahe täglich Alarm wegen Feindeinflügen im Rhein-Main-Gebiet, aber ohne weitere Luftangriffe.

 Zunehmende Beschießung von Bauern auf dem Felde durch Tiefflieger, noch kurz vor Kriegsende fiel auf Gronau eine Luftmine und zerstörte und beschädigte mehrere Häuser, auch die Gronauer Kirche nahm Schaden.

Vom 25.3.45 bis 27.3.45 lag in Vilbel ein deutscher Divisionsstab, der am 27.3.45 nach Schloß Naumburg bei Heldenbergen verlegt wurde.

 

Im Vilbeler Wald war Truppenübungsplatz der Wehrmacht.
In der Haftanstalt im Frankfurter Stadtteil Preungesheim oder auf dem Schießplatz im Bad Vilbeler Stadtwald wurden bis kurz vor Kriegsende junge Männer hingerichtet, die wegen „unerlaubten Entfernens von der Truppe”, „Fahnenflucht” oder „Feigheit vor dem Feind” von Wehrmachtsgerichten zum Tode verurteilt worden waren.
Es handelt sich um genau 26 Männer, deren Sterbeurkunden im Bad Vilbeler Stadtarchiv vorliegen. Beerdigt wurden sie wohl aber in Frankfurt, Hauptfriedhof. (Quelle E. Seipp)

 

 Am 26. März näherten sich  amerikanische Kampfgruppen von Süden und Osten. Am 27. März fanden im Vilbeler Wald kleinere Gefechte statt.

Die US-Truppen erreichten am 26. März 1945 die südmainischen Teile von Hessens größter Stadt Frankfurt. Zwei amerikanische Heeresgruppen überschritten den Main – eine von Frankfurt und die zweite von Hanau, erreichten von Süden und Osten kommend die Gegend um Vilbel und Gronau.

 Ernsthafter militärischer Widerstand war nur durch eine Waffen-SS- Einheit zu befürchten, die sich bei Bad Vilbel festgesetzt hatte.

Am Abend des 28. März 1945 war, mit dem Einmarsch der Amerikaner,  für Gronau, Vilbel und Umgebung der Krieg zu Ende. Reste versprengter deutscher Soldaten wurden gefangen genommen.

Der Volkssturm, das „letzte Aufgebot“ kam nicht mehr zum aktiven Einsatz.

Am 29. März 45 wurden 200 Mann „Besatzung“ in Vilbeler Häusern einquartiert.


In einem Bericht der „Sixth Armored Division“ unter dem Titel „Das letzte Bollwerk“ aus den letzten Märztagen des Jahres 1945 heißt es:

 Die 5. Infanteriedivision hatte einen Brückenkopf auf der rechten Rheinseite bei Oppenheim eingerichtet…  Die Kampfgruppe „Ward“ überquerte den „famous river“ über eine Pontonbrücke am frühen Abend des 25. März 1945.

 Bei Groß Gerau wurde unter Angriffen der deutschen Luftwaffe ein Biwak für die Nacht eingerichtet. Am folgenden Nachmittag rückte die Kampfgruppe vor, mit dem Auftrag einen Bereitstellungsraum auf der Westseite des Mainufers zu erobern um die 5. Infanterie-Division beim Übergang über den Main zu unterstützen….

 Unter diesem neuen Kommando, bewegte sich die Kampfgruppe (Task-Force) „Ward“ aus ihrem Aufstellungsraum,  am frühen Nachmittag des 28. März mit dem Auftrag den Main zu erreichen und die 90. Infanterie Division bei ihrem Angriff nach Norden zu unterstützen.

 Mühlheim war ein weiterer Schauplatz der Überquerung des Mains unter einem Schirm  künstlichen Nebels,  wir ließen den Main hinter uns.

 Vilbel war der nächste Ort der einzunehmen war. Nach einem Querfeldeinmarsch unter leichtem, verstreutem Widerstand erreichten wir  die Nidda. Die Einnahme der Niddabrücke war das Sprungbrett für einen fortgesetzen, überfallartigen „Wirbelwind“ mit dem die Orte Massenheim, Erlenbach, Ober-Erlenbach, Dortelweil und Kloppenheim eingenommen wurden.

 Wir machten einen ersten größeren Packen von 200 Gefangenen, bevor wir ein Biwak bei Obererlenbach für die Übernachtung einrichteten.

 Die Kampfgruppe “Ward” brach am frühen Morgen des 29. März 1945 bei strahlendem Sonnenschein über dem „Rhineland“ (mit der Geografie nahmen es die Amis nicht so genau) auf, fortschreitend Richtung Norden abwechselnd zwischen „Autobahn“ und schmalen, staubigen Wegen.

 

 

 

1900 

bei Meisinger Riedmühle /(in der Nähe des Friedhofes) wird eine Posthilfsstelle eingerichtet, Frau Meisinger war
Briefträgerin und trug über 35 Jahre lang Briefe und Pakete im Ort aus

 1900

 Einwohner des Dottenfelder Hofes 49

1903

Eingehende Reparatur des Kirchturms  (Kosten 361,45 Mark)

1904

Der Pfarrer erwirkt, dß am Karfreitag keine Festtags-Osterkuchen gebacken werden dürfen. Die Ortspolizeibehörde wird beauftragt, dieses zu überwachen und durchzusetzen.

 1905

 Die Gronauer Schule ist nun „ländliche Fortbildungsschule“

 1905

 Gronau hat 534 Einwohner

 1906

 Der Gronauer Bürgermeister heißt Friedrich Wenzel.

 1907

 Gronau wird an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Die Eisenbahnlinie Vilbel – Heldenbergen wurde am 1. Juni 1907 eingeweiht. Die 15 km lange Strecke wurde in 50 Minuten befahren. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 18 kmh.
4 Zugpaare bedienten damals diese Linie des „Stockheimer Lies`che

Abbildung: Postkarte zur Einweihung der Strecke (mit freundlicher Erlaubnis des Stadtarchiv Bad Vilbel)


Wie aus der Karte ersichtlich fuhren damals 4 Züge täglich

 1907

 Die Gemeindewaage am Dalles wird gebaut.

 1908

 Die Gronauer Schule wird von 51 Kindern besucht

 

 

 

 

 

 

 1910

Gronau hat 411 Einwohner
Bürgermeister ist  Friedrich Adolf Wenzel

 1911

 Gronau hat 475 Einwohner

1911

Pfarrer wird Gustav Boos

1911

Ein  heftiges Erdbeben erschüttert Gronau (16. November 1911)

1913

Ein leichteres Erdbeben ist in Gronauzu spüren (20. Juli 1913) Epizentrum wohl in Baden-Würtemberg

1913

Die südliche Wetterau  in vor- und frühgeschichtlicher Zeit von Georg Wolff 1913

Bei Gronau kennt man zwei alte Übergänge…

…400 m westlich trat im Jahre 1806 und später neben der Riedmühle römisches Mauerwerk zutage. Nahe dabei legt der „Alte Born“.

Gegenüber der Riedmühle wurden im Jahre 1805 neben den Gebäuden des Gronauer Hofes römische Scherben gefunden. Südlich von der Fundstelle ist nach Angabe der Ortsbewohner der Boden de Niddabettes in Wegbreite „gepflastert“. Auf diese Stelle würde die gradlinige Verlängerung des alten Weges von Bergen nach Gronau führen, der erst in seinem letzten Abschnitte nach dem Dorfe abbog. Seine ursprüngliche Richtung war bis zur Feldzusammenlegung 1806 durch einen gradlinigen 500 Meter langen Hohlweg angedeutet, dessen ..

Zwischen der Riedmühle und der Neumühle neben dem “Eselsweg“ ist der Abhang nach dem Bach mit römischen Resten, (Mauersteinen, Mörtelbrocken, Gefäßscherben, auch Sigillate) bedeckt.

 

1913

Im Oktober 1913 wurde zum 100 jährigen Andenken an die Völkerschlacht bei Leipzig im Gronauer  Ried eine Linde gepflanzt, die den Namen „Kaiser Wilhelm Linde“ erhielt

 1914

 Deutschland stürzt sich in wilhelminischer, nationalistischer Verblendung in den Ersten Weltkrieg
Gronau hat 475 Einwohner

 1914

 bis 1918 Neunzehn Gronauer sterben in Folge des 1. Weltkrieges

 

Am 4. und 5. Juli feierte  der hiesige Gesangverein Germania sein 25 jähriges Stiftungsfest. Dabei hielt der Ortspfarrer die Festrede.

1914

Hanau, 23. März. Mit Unterstützung des Landratsamtes macht die hiesige Landkrankenkasse den Versuch, in der eigenen Wirtschaft beschäftigten Familienmitglieder zwangsweise zur Krankenversicherung heranzuziehen. Verschiedene Mal ist dagegen schon Stellung genommen worden. Gestern fand eine vom Bund der Landwirte und den »Vereinigten Landwirten“ einberufene, zahlreich besuchte Versammlung in der „Concordia“ statt, die unter dem Vorsitz des Herrn Direktors Tylmann tagte, und die sich Ebenfalls mit dieser Frage beschäftigte. Herr Landtagsabgeordneter Or. v. Helmolt vertrat an Hand des Gesetzes, den Standpunkt, daß ein allgemeines Heranziehen der landwirtschaftlichen Haussöhne zur Krankenversicherung unstatthaft sei. Schon zweimal sei die Frage im Reichstage besprochen worden und jedes Mal habe die Regierung betont, daß die Frage von Fall zu Fall und nicht allgemein geregelt werden müsse. Die Aussprache war eine sehr lebhafte und rege-, es beteiligten sich daran Bürgermeister Claus Ravolzhausen, Friedr. Wenzel- Gronau, Direktor Tylmann, I. Kalbhenn-Gronau. Dammköhler Dörnigheim. Sekretär Ulrich – Frankfurt u. a. An

1914

27.05.1914 Bau einer Kreisstraße zwischen Rendel und Gronau

Meldung des Gießener Anzeiger vom 27.5.1914

Der Provinzialausschuß beantragt, nicht zu genehmigen.

Kreisrat Freiherr Schenck: Der Kreistag von Friedberg habe schon zum zweiten Male den Bau dieser Straße beschlossen und zwar aus dringenden Wunsch der Gemeinde Rendel. Er bitte den Provinzialtag, die Straße grundsätzlich genehmigen zu wollen.

Ökonomierat Hofmann – Hofgüll: Die Gemeinde Rendel habe jahrelang mit dem preußischen Staat wegen dieser Straße gekämpft. Nachdem dieser sich jetzt gefügig zeige, wolle die Provinz nicht. Das Interesse der Gemeinde müsse sehr groß sein, sonst würde sie sich nicht zu solchen Opfern bereit erklärt haben. Es werde gesagt, es liege bloß ein Interesse des Besitzers der Scharmühle vor. Ob das der Fall sei, könne er nicht beurteilen. Er glaube aber, daß der Provinzialtag eine wohlwollende Stellung dem Projekt gegenüber einnehmen solle.

Vorsitzender: Der Provinzialausschuß habe sich die Verhältnisse an Ort und Stelle angesehen. Nach dessen Ansicht reiche der vorhandene, sehr schöne Feldweg für die Bewohner von Rendel vollständig aus. Außer dem Besitzer der Scharmühle habe niemand ein Interesse an dem Ausbau dieser Straße. Es sei nun merkwürdig, daß auf preußischem Gebiet der Scharmüller und die Gemeinde die Kosten der Straße, der Brücke und der Unterhaltung zahlten, während in Hessen Provinz und Kreis bezahlen sollten. Er müsse ernstlich geprüft werden, ob ein öffentliches Interesse vorliege. Der Umweg nach der Station Niederdorfelden betrage etwa 900 Meter. Deswegen könne man aber doch keine Kreisstraße bauen. Kreisrat Freiherr Schenck: Zu der Brücke zahle der Müller nur einen Beitrag. Es sei nicht ausgeschlossen, daß die Gemeinde Rendel den Beitrag zur Brücke zahlen müsse, wenn auch die Straße nicht gebaut werde, weil sie sich dazu bereit erklärt habe. Die Straße sei deshalb so dringlich nötig, damit die Arbeiter einen näheren Weg zur Bahn bekämen. Der Hauptverkehr sei nach Frankfurt.

Landgerichtsdirektor i. P. Bücking Gießen: Er frage sich, ob der Provinzialausschuß nicht nur zurzeit von einem Zuschuß absehen wolle. Ein öffentliches Interesse scheine ihm ja auch nicht zu bestehen. Die Gemeinde habe insofern ein großes Interesse, als die neue Straße hochwasserfrei werden solle.

Vorsitzender: Er glaube nicht, daß die projektierte Straße ganz hochwasserfrei bleibe.

Der Provinzialausschuß sei der Ansicht, daß eine ganze Menge dringlicher Projekte vorhanden seien, wie das hier fragliche. Der Antrag des Provinzialausschuss es wird sodann mit 13 gegen 11 Stimmen angenommen

 

1914

Meldung „Neue Tageszeitung“ 14.11.1914

1915

Eine Keuchhusten-Epidemie befällt fast alle Gronauer Kinder, infolge sterben 2 Kinder daran.

1915

Am 1. Osterfeiertag, am 4. April 1915 zerspringt die große Glocke beim Osterläuten (gegossen 1805)

1915

Ein sehr trockener Sommer bringt die Ernte-Erträge in Gefahr, einquartierte Soldaten und kriegsgefangene Franzosen werden als Erntehelfer eingesetzt.

1915

Als Ersatz der gesprungenen Glocke wird eine neue Glocke geliefert. Sie trug die Inschrift:“Franz Schilling Söhne Apolda gossen mich im Kriegsjahr 1915“. Die Glocke ist 592 Pfund schwer. Am 1. August wurde die neue Glocke geweiht.

1915

Ende des Sommers 1915 wurden die französischen Kriegsgefangenen durch kriegsgefangene Russen ersetzt. Dies stieß zunächst auf den Unwillen und Unverständnis der Bevölkerung, jedoch erwiesen sich die Russen sehr schnell als kräftige, gute Arbeiter.

1916

Pfarrer Gustav Boos wird nach Hanau-Kesselstadt versetzt (in Gronau war er 6 Jahre und 8 Monate tätig)

Neuer Pfarrer wird Carl Sopp

1917

Erneut bedroht eine große Dürre die Ernte

1917

Im Juni 1917 wird die erst 1915 aufgehängte Glocke wieder abgenommen, beschlagnahmt, abgeliefert  (24.Juni)

1917

Aus der Nahrungsmittelknappheit heraus fallen die „Hamsterer“ aus den Städten über das Dorf her und plündern die Felder und Obstbäume, es müssen Ehren-Feldschützen eingestellt werden, die die Felder bewachen. Auch Soldaten werden zur Wache aufgeboten.

1918

Die Gemeinde Gronau hat ihr gesamtes Barvermögen in Kriegsanleihen angelegt, infolge der Inflation geht das gesamte Vermögen verloren 

1918

1918 Eine große Mehlschieberei  im Kreis Hanau wird aufgedeckt

Mühlheimer Volkszeitung 25.02.1918

1918

Am 1. Pfingsttag, am 15. Mai 1918 um 17.15 Uhr  Blitzeinschlag in der Kirche, zum Glück ein kalter Blitz, so daß kein Feuer entstand., ziemlich große Verwüstungen sind entstanden.

1918

Am 9. Juni ertrank ein französischer Kriegsgefangener beim Baden in der Nidda.  Er wurde auf dem Gronauer Friedhof feierlich beerdigt.

1918

Bei der Durchsicht alter Kirchenrechnungen ist die Rechnung aus dem Jahr 1684 für das Kruzifix aufgetaucht. Bildhauer Johann Wolfgang Fröhlicher aus Frankfurt, 18 Gulden.

1918

Am 9. November dankt der Kaiser ab, der Erste Weltkrieg geht zu Ende.

Gronau bekommt einen „Arbeiter- und Soldatenrat“

 1918 /1919

Ein Gefallenen – Denkmal wird errichtet (Bildhauer Aug. Bischoff, Hanau)
Gronau gehört zum Volksstaat Hessen

 

 

 

 

 1919

 Bei Wahlen zum Arbeiter- und Bauernrat werden 5 Arbeiter und 3 Bauern gewählt. Dies ist ein erstaunliches Ergebnis, weil der Anteil der bäuerlichen Bevölkerung sehr viel höher war, als der der Arbeiter.

 1919

 Gronau hat  563 Einwohner

1919

Am 19. Januar 1919 fand die Wahl zur Nationalversammlung statt. Wahlergebnis: Deutsch- National (Pfarrer Veidt) 166, deutsch liberale Volkspartei Liste Riester 9, deutsch Demokratische Partei 17, Zentrum 1, Sozialisten 68, Unabhängige 9.

1919

Die Stimmenzahl zur Hessischen Landesversammlung war am 25. Januar :

 

Volks-Nationale 158,  Deutsch Liberale Volkspartei 7, Zentrum 0, Demokratische Volkspartei 16. Regierungs- Sozialdemokraten 63, Unabhängige  36.

1919

Kirchenreparatur, /  Sondersteuer zur Finanzierung wird erhoben Das  200 jährige Jubiläum der Kirche wurde am 7. September 1919 gefeiert, gleichzeitig Gronauer Kerb

1919

Die „Städter“ hamstern in Gronau, es wird viel von Bäumen, Feldern und aus Gärten  gestohlen. Im Dorf bildet sich eine „Nachtwehr“ aus Gronauer Bürgern, die die Felder beschützen soll.

1920

Gronau wird von französischen Truppen besetzt

1920

Gießener Anzeiger 12.01.1920

Unwetter

Aus der Wetterau, 12. Jan. Furchtbares Unwetter wütete in der Nacht von Sonntag auf Montag, man kann sich kaum erinnern, daß jemals ein solcher Sturm, verbunden mitstärksten Regengüssen herrschte. Die Wassermassen entstanden so rasch, daß Feldweg und Abwassergräben in kurzer Zeit zu reißenden Flüssen wurden, die Ackerboden, mitunter junge Saat mit sich führten. Die Flußtäler der Wetter und Nidda bilden gewaltige Seen, so breitet sich zwischen Assenheim und Ilbenstadt bis nach Gronau und Vilbel ein einziger See aus. Die Straße vom Bahnhof Groß-Karben nach Groß- und Kleiin-Karben stand zeitweise unter Wasser, Arbcitsleute mußten in dem ersten Morgenstunden kehrt machen, um nicht vom Wege ab in die reißende Nidda zu geraten. Das Wasser steht stellenweise bis an den Bahnkörper der Main-Weser-Bahn. Der Sturm hat an Obstbäumen und Lichtleitungen viel Schaden an gerichtet.

 

1921

Pfarrer Sopp wird versetzt nach Bergen. Der neue Gronauer Pfarrer ist j. Ludwig Weber  (bis 1929)

 1921

 Gründung des „Rasse- Geflügelzuchtverein Gronau 1921″

 1922

 60 Schüler besuchen die Gronauer Schule

 1923

 Der Lehrer heißt Müller

 1924

 Bei den Wahlen wählen die Gronauer 61 % Deutschnational, 25 % SPD, 14 % Liberale.

 1925

 Gronau hat  511 Einwohner

 

Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925

 

 

 

                                                               evangelische  katholische  ohne    zusammen

 

Gemeinde Gronau                                            418             28             1            447

 

Dottenfelder Hof                                                25                 8                               33

 

Gronauer Hof                                                      27                4                               31

 

                                                                              ____________________________

 

                                                                              470            40               1            511

 

 

1925

Die im Weltkrieg abgelieferte und eingeschmolzenen Glocke wird ersetzt. Die neue Glocke  hat ein Gewicht von 323 Kg. Sie kostet, das einzelne Kilo zu 2.90 RM, die Glocke an sich 936,70 RM, dazu noch 195,69 RM im Gesamt 1132 RM 35 Pf.

 

Zum Jahresende ist die Gronauer Au überschwemmt

Neue Mannheimer Zeitung 31.12.1915

 

 

 1926

 Der Gronauer Bürgermeister heißt J.W. Diehl. Der Gronauer Gemeinderat besteht aus dem Bürgermeister und 8 Gemeinderäten.

1926

Am 25. Mai 1926 starb plötzlich Pfarrer Weber im Alter von 57 Jahren und wurde am 27. Mai auf

 

dem hiesigen Friedhof bestattet. Infolge Pfarrermangels wurde wegen der geringen Seelenzahl der Gemeinde die Pfarrstelle vorläufig nicht besetzt

1927

Gronau wird elektrifiziert

 1929

 Gründung Freiwillige Feuerwehr, Zug Gronau

 1930

  Der Gronauer Bürgermeister heißt Schwind. Die Gronauer wählen Landvolk 44 %, NSDAP 27 %, SPD 19 %, Deutschnationale 5 %, Kommunisten 5 %

 1930

 Eine zentrale Wasserversorgung in Gronau wird gebaut.

 1932

 Gründung „Angelsportverein Frühauf 1932″ Gronau

 1932

 Die Gronauer wählen zu 80 % Nationalsozialisten

 1933

  Mit der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar endet die Weimarer Republik, es beginnt das nationalsozialistische Terrorregime.

 1933

 Der Gronauer Bürgermeister heißt Kolb.
Gronau hat 520 Einwohner
Der Gronauer Bürgermeister heißt Wenzel

1933

die Gronauer Pfarrstelle wird von den Pfarrern Rampe und Frankenberg versorgt, dann durch Stud. Dir. Hassenstein

(bis 1936 )

 1935

 Der Gronaris – Sprudel auf der Breitwiese wird erbohrt.

Aus: Nationalzeitung (NSDAP) 1935

1936

Pfarrer Holz  (bis 1946 )

 1938

 Das Kohlensäurewerk beim Gronaris -Sprudel geht in Betrieb.

 1939

 Gronau hat 534 Einwohner

 1939
bis
1945

 mit dem Tag des Überfalls auf Polen am 1. September 1939 stürzt Nazi – Deutschland die ganze Welt in einen verheerenden Krieg mit Millionen von Toten und unsagbaren Verlusten für die Bevölkerung.
In Gronau gibt es 21 Gefallene und Vermisste in Folge des 2. Weltkrieges.
Kurz vor Kriegsende fiel eine Luftmine und zerstörte mehrere Häuser im Ort. Die Gronauer Kirche erlitt dadurch Beschädigungen.
Gronau wird Ende März 1945 (vermutlich 28.3.45) von den Amerikanern (ohne größere Kampfhandlungen) erobert.

 1944

 am 6./ 7. Juli 1944 wird die Straße Gronau nach Vilbel wegen Bombentrichtern und Blindgängern gesperrt. Am 8. Und 9. August Bombenabwürfe beim Dottenfelder Hof.

 1945

 Nach Kriegsende und amerikanischer Besatzung gehört Gronau zum Bundesland Hessen, Kreis Hanau

 1945

 Die „Jugendvereinigung Gronau“ gründet sich. Heinz Hoch ist mehr als 25 Jahre Vorsitzender

 1946

 Der Gronauer Bürgermeister heißt Fassel
Gronau hat 756 Einwohner

1946

Pfarrer Kolbe

 1947

 Die Gronauer Schule hat  104 Schüler

1947

ab 1.4.1947 ist Horst Broscheit Pfarrer in Gronau und Niederdorfelden

 1948

 Der Gronauer Bürgermeister heißt Theodor Wilhelm Wenzel.

 1950

 114 Schüler in der Gronauer Schule

 1951

 Ein Erweiterungsbau der Schule wird an der heutigen Bismarkstraße eingeweiht.

 1951

 Der Dottenfelderhof geht in Besitz der „Nassauischen  Siedlungsgesellschaft“

 1953

  815 Einwohner, davon 228 Vertriebene, 57 aus Hanau Evakuierte, Letztere sind bis auf 10 Personen  wieder nach Hanau zurückgekehrt.

 1956

 Der Füllbetrieb im Gronaris-Sprudel wird aufgenommen.

 1961

 Gronau hat 802  Einwohner

 1962

 Die Gronauer Schule wird von 80 Kindern besucht.

 1962

 Die Kanalisation wird in Gronau gebaut.

 1963

 Gronau erhält ein Wappen – Symbolisiert Zusammenfluß von Nidda und Nidder

 1963

 Über  Nidda und Nidder werden drei neue Brücken errichtet

 1963

 Die Gronauer Regierung: Bürgermeister, 3 Beigeordnete ( 2 davon Bürgerlich Demokratische Wählergruppe, einer von der SPD) und 8 Gemeinderäte ( 5 von der BDWG, 4 aus der SPD)

 1964

   Der Gronauer Bürgermeister heißt Helmut Diener.
Auflösung der Gronauer Volksschule

 1964

 Der Dottenfelderhof wird biologisch-dynamisch bewirtschaftet

 1966

 Schließung der Gronauer Schule

 1967

 Die „Gronauer Kerbebuben“ gründen sich.

Ein größerer römischer Gutshof an der Vilbelerstraße etwa Höhe Taunusring wurde 1967/72 

ausgegraben, zahlreiche Funde.

Ebenfalls in diesem Zeitraum wurde der Grundriss eines römischen Gebäudes, einer „Villa rustica“ mit den Ausmaßen von etwa 17 x 25 m in der Flur 21 „Auf dem Hundsrück“ freigelegt.
siehe hierzu Tabelle „Frühgeschichte“

 1968

 Betriebsgemeinschaft  Dottenfelderhof

 1970

 Gronau wächst weiter – 1261  Einwohner

 1971

 Die Gemeinde beschließt den Anschluß an Bad Vilbel (Eingemeindung 1.1.1971)
Eingemeindung der Gemeinde Gronau in Bad Vilbel und in Wetteraukreis
Seit 1. April 1971  Pfarrer Eckhard Geigenmüller Pfarrer in Gronau bis Ende Dezember 1972

 1972

 Gronau hat 1500 Einwohner
Eine Omnibuslinie von und nach Bad Vilbel nimmt den Betrieb auf

 1972

 Das alte Gronauer Rathaus wird abgebrochen

 1972

 Einweihung Kindergarten und Schwesternstation im Kindergarten, Spielplatz

 1974

 Gründung des Sportverein SV Gronau

 1977

 Gründung des Kleingartenverein Bad-Vilbel Gronau


1977

Fest 88 Jahre Gesangverein Germania Gronau

1977

Der Gronauer Brunnen am „Dalles“ wird errichtet

 1980

 der Gronauer Günther Biwer wird Bürgermeister von Bad Vilbel

 1982

 Der Gesangverein Liederzweig Gronau feiert 120 Jahre seines Bestehens
Gründung des „Angelsportclub 1982 Gronau“

1984

Ausbau des Feuerwehr und Gerätehauses Gronau
Kreis stiftet für Bürgerhaus Gronau 120 000 DM
Gründung des Tennisverein TC 84 Gronau

  

 

 1985

 Übergabe des neu erbauten evangelischen Gemeindehauses am 6.10.1985 nach einjähriger Bauzeit.
Die Kosten betrugen 440 000 DM

 1986

 1200 Jahrfeier Gronau – Festschrift der Bad Vilbeler Heimatblätter 

1986 

  Eröffnung der Mehrzweckhalle„Breitwiesenhalle“

 2007

 Gronau hat 2440 Einwohner

2009 

  Renaturierung der Nidda beim Gonauer Hof abgeschlossen

2011 

 Gronau hat 2623 Einwohner
1225 Jahr Feier

 2013

 Neubau der Brücke zum Gronauer Hof

 

2018

Abriss des alten Feuerwehrgebäudes, das auf em alten Gronauer Friedhof stand.
Errichtet 1984 (Ecke Vilbeler-/ Dortelweilerstraße).

 

2019

Neubau des neuen Feuerwehrhauses an gleicher Stelle.

 

2019

 Jubiläum 300 Jahre Gronauer Kirche, Jubiläumsfeier mit Bischof Prof.Dr. Martin Hein
am 1. September 2019

 2024

 Der Gronauer Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer, der dieses Amt 20 Jahre innehatte, zieht sich aus seinem Amt zurück