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Der Mann an ihrer Seite

Aufregende Tage in der „Filmstadt“
Bad Vilbeler Stadtteil Gronau ist Drehort für den Fernsehfilm
„Der Mann an ihrer Seite“

Diverse Ausschnitte aus dem Film
Schnappschüsse aus dem Film

Bad Vilbel. Aufregende Tage sind für die Bevölkerung in Gronau angebrochen. Denn die schillernde Welt des Films ist in dem Stadtteil zu Gast. Die in Köln und Frankfurt ansässige Film- und Fernsehproduktion „filmpool“ dreht in der Hauptstraße und im Auftrag der ARD Szenen für ihren Fernsehfilm „Der Mann an ihrer Seite“.

Aufnahmeleiter Sylvester Körppen lobt die Bevölkerung: „Gronau ist ein angenehmer Drehort. Die Leute sind hier extrem hilfsbereit, trotz der Einschränkungen, die sie in Kauf nehmen müssen.“ Zu diesen zählt, dass Günter Link und Ralf Heinz, Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes, die Durchgangsstraße Richtung Rendel zeitweise für den Verkehr sperren und die Anwohner nicht am Straßenrand parken dürfen. Drehort sind Haus und Hof der Familie Werner in der Hauptstraße 6, die von einem Location-Scout für zwei Wochen angemietet wurden. Bezahlt werde üblicherweise für Drehorte etwa eine Monatsmiete am Tag, wie ein Mitarbeiter sagte. Frank und Carmen Werner sind während der Dreharbeiten mit ihren Kindern Alisha (4) und Julian (15) zu Freunden gezogen. Nachbar Karl Heinz Mohr stellte seinen Hof für die Lagerung von Requisiten wie die übergroßen Sonnensegel und Scheinwerfer zur Verfügung und Pfarrer Hans Karl Heinrich vermietete den Gemeindesaal als Aufenthalts- und Speiseraum für die 30 aus ganz Deutschland kommenden Mitarbeiter und die Schauspieler. Die Familie von Walter Wenzel ließ ihre Fensterbretter mit Blumenkästen dekorieren. Schuhmachermeister Robert Morbitzer sprang kurzfristig ein, als Hauptdarstellerin Eva, Schauspielerin Stefanie Stappenbeck, über drückende Schuhe klagte. Er weitete die Pumps, damit sie beschwerdefrei weiter drehen kann. Die größten Eingriffe durch Mitarbeiter des Filmteams wurden am Anwesen der Familie Werner vorgenommen. Im Hof wurde zwischen Kastanienbäumen eine Schaukel und eine Hängematte angebracht. Der Gronauer Landwirt Bernd Laupus steuerte als Requisite seinen alten Deutz-Traktor bei, der gegenüber einem ebenso betagten Unimog seinen Platz fand. Das Hoftor wurde ausgehängt, die Diele neu tapeziert, das heißt auf alt getrimmt. Umgestrichen wurden die Wandfarben und die Wohnung teilweise neu eingerichtet und mit Accessoires versehen. In der Küche von Carmen Werner richteten die Mitarbeiter von Ausstattung und Requisite das größte Chaos an. Da es sich bei Hauptdarsteller Max, gespielt von Oliver Mommsen, um keinen Koch und Hausmann handelt. Eva und Max spielen ein glücklich verheiratetes Paar, das sich ein gemütliches Zuhause geschaffen hat. Max ist ein Schreiner auf dem Weg zum Kunsthandwerker und Eva arbeitet in einer Event-Firma. Die Idylle beginnt zu kriseln, als Eva Karriere macht und Max seine Arbeit verliert. Von den 23 Drehtagen ist das Team acht Tage in Gronau. Gedreht wird außerdem in einem Büro des Westend-Duos und in einer Kronberger Villa.

Gespannt verfolgten immer wieder Gronauer Zaungäste wie akribisch die Filmemacher den Drehort für die Aufnahmen vorbereitete. Zu sehen ist „Der Mann an ihrer Seite“ allerdings erst in etwa einem Jahr.

Der Film ist über YouTube in voller Längeabrufbar!

Haus mit Menschen
Gastaus „Zum Löwen“, 1912, Hauptstraße Nr. 6, Hier wurden Teile des Fernsehfilm „Der Mann an ihrer Seite“ gedreht.

Friede den Hütten, Krieg den Palästen

Gronau – schon einmal Drehort

Wie sich einige Gronauer erinnern konnten, war das Dorf bereits einmal Schauplatz von Filmaufnahmen.
Im Jahr 1970 wurden für den TV- Spielfilm „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“, eine Produktion des Hessischen Rundfunks, ein paar Film-Szenen in Gronau gedreht.

Der Titel stammt von einer von Georg Büchner verfassten Flugschrift aus dem Jahre 1830.

Einige Gronauer wurden als Komparsen / Statisten eingesetzt.
Sie wurden für das Fernsehspiel, das um die 1830er Jahre spielt, der Zeit entsprechend, ausgestattet und hergerichtet.
Die Anprobe der Kostüme fand im damaligen Gasthaus „Zur Rose“ (Heute Weinhaus Hamm) statt.

Hauptdarsteller waren Klaus-Maria Brandauer und Siegfried Wischnewski.

Das etwa einstündige, in Schwarz-Weiß vom Regisseur Gerhard Klingenberg gedrehte Drama wurde am 23. Juni 1970 ausgestrahlt.