von Margrit Glaser geb. Diehl

Aktuelles Foto des Gebäudes
Gasthaus „Zur Rose“ Hier gab es eines der wenigen Telefone in Gronau

Ende der fünfziger Jahre gab es in Gronau noch keine öffentliche Telefonzelle und im ganzen Dorf nur zwei oder drei private Telefonanschlüsse.

Ein Anschluß war in einer Gaststätte Ecke Vilbeler-/ Hauptstraße beim sogenannten „Wirt“.
Dieser Telefonanschluß befand sich im Flur und konnte gegen Bezahlung genutzt werden. Auch Anrufe wurden dort entgegen genommen. Und in dringenden Angelegenheiten wurde man auch gerufen oder bei weniger dringenden Angelegenheiten wurde man später benachrichtigt. Dies war ein schönes dörfliches Miteinanderleben.

Das zweite mir bekannte Telefon besaß die Metzgerei „Dauterich“. Diese Einrichtung wurde von mir häufiger benutzt. Dauterichs konnten mich per Rufen benachrichtigen. Dies funktionierte so, wenn ein Anruf für mich ankam, ging jemand von den Dauterichs vor die Ladentür auf die Straße und rief aus Leibeskräften „Margrit…Telefooon !!!.
Sobald ich das hörte rannte ich zum Telefon.“

Zur damaligen Zeit hatte ich einen Freund, welcher in Frankfurt stationiert war. Diesen rief ich so etwa ein bis zwei mal die Woche an. Ich stand dann im Flur bei Dauterich`s und unterhielt mich mit ihm. Die Gespräche konnten sich schon in die Länge ziehen. Ich weiß noch, als einmal Helma Dauterich aus ihrem Wohnzimmer kam, es war bereits 22 Uhr und mir sagte „ich möge doch bitte mein Gespräch beenden“, sie wollte nämlich zu Bett gehen.

Auch den Dauterichs noch einmal herzlichen Dank für Ihr Verständnis gegenüber einem jungen Mädchen.

Heute, wo jeder Haushalt einen Telefonanschluß hat, ( ganz zu schweigen von Handy, i-pod, i-pad etc. Anm. der Redaktion) kann man sich solche Zeiten gar nicht mehr vorstellen.