Inhalt:
- Festschrift
- Gemeindefest
- „Unser Gronau – Erinnerungen an eine liebenswerte Kindheit“
- Impressionen vom Jubiläumsfest
In diesem Jahr jährt sich die erste Erwähnung Gronaus in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahr 786 zum 1225 Mal.
Wir zitieren aus einer Festschrift aus dem Jahr 1986 zur 1200 Jahr – Feier, den damaligen Landrat Herbert Rüfer „Die 1200-Jahrfeier veranlaßt uns, nicht nur den Blick in die Vergangenheit zu richten, sondern ist zugleich auch als Aufforderung zu verstehen, aus dem Gestern eine Brücke in das Morgen zu schlagen. Daß vor einigen Jahren Gronau die gemeindliche Eigenständigkeit verloren hat, vermag daran nichts zu ändern. Gronau hat dadurch nicht aufgehört zu existieren. Die 1200jährige Geschichte muß die Bürgerinnen und Bürger bestärken, an dieser Eigenständigkeit festzuhalten, die Ausdruck eines in langer Zeit gewachsenen Selbstbewußtseins ist.“
Das galt 1986, das gilt auch heute noch!
Foto: Christa Heinrich 2011
Gemeindefest am 11. September 2011 rund um die Gronauer Kirche Festgottesdienst zur Eröffnung des Gemeindefestes mit Probst Bernd Büttner
- „Teatro Artistico“ mit Rita und Dieter Becker
- Kinderprogramm und Zauberer
- Kaffee und Kuchen, Essen und Trinken
- „Unser Gronau – Erinnerungen an eine liebenswerte Kindheit“
- Vortrag von Hansfried Münchberg und Rainer Hoch
- und der Chor „GrowNow !“
„Unser Gronau – Erinnerungen an eine liebenswerte Kindheit“
von Hansfried Münchberg
Meinem Gronau ins Stammbuch geschrieben
In diesem Jahr jährt sich die erste Erwähnung Gronaus in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahr 786 zum 1225 Mal.Ich zitiere aus einer Festschrift aus dem Jahr 1986 zur 1200 Jahr – Feier, den damaligen Landrat Herbert Rüfer: „Die 1200-Jahrfeier veranlaßt uns, nicht nur den Blick in die Vergangenheit zu richten, sondern ist zugleich auch als Aufforderung zu verstehen, aus dem Gestern eine Brücke in das Morgen zu schlagen.
Daß vor einigen Jahren Gronau die gemeindliche Eigenständigkeit verloren hat, vermag daran nichts zu ändern. Gronau hat dadurch nicht aufgehört zu existieren. Die 1200jährige Geschichte muß die Bürgerinnen und Bürger bestärken, an dieser Eigenständigkeit festzuhalten, die Ausdruck eines in langer Zeit gewachsenen Selbstbewußtseins ist.“
Bitte so wie es ist ….. erhalten !!!!
Wenn man, wie ich, unser Dorf nur in größeren Zeitabständen sieht, dann fällt einem auf, wie sehr sich Gronau in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Klar, es sind viele Bürger neu dazugekommen, es mußte viel gebaut werden, die bebaute Fläche hat sich in den vergangenen 50 Jahren fast verdreifacht.
Die Abfüllhalle des Gronaris – Sprudel ist weg, viele Bauernhöfe wurden aufgegeben, die Stallungen und Scheunen sind oftmals zu Wohnraum umbaut worden.
erhalten !!!!
Die Bachbegradigung und Kanalisierung der 60er Jahre, wegen der Trockenlegung von Aueflächen damals als Riesenfortschritt gefeiert, hat sich als Riesenirrtum erwiesen. Zum Glück ist man inzwischen, auch in Gronau, dank einiger engagierter Mitbürger zur Renaturierung der Bäche gekommen.
Insgesamt sieht das Gronau von heute sehr viel aufgeräumter aus, so als würde es beim Wettbewerb, „Unser Dorf soll schöner werden“ mitmachen wollen.
abgerissen, Rathaus von 1806
Leider sind aber auch einige Sünden begangen worden. Ich weiß, alte Gronauer sehen das teilweise anders. Es war eine Sünde, das alte Rathaus aus dem Jahr 1806 , eigentlich neben Kirche, Schule und Wirtshaus das wichtigste Gebäude unseres Dorfes, abzureißen.
Klar, es war alt, es war vielleicht sogar vergammelt, aber gewiß war das Ständerwerk, diese alten Balken, noch intakt und mit entsprechendem Willen wäre es sicher als Schmuckstück des Ortes wieder herzurichten gewesen.
Dieses markante Gebäude, das eigentliche Zentrum des Dorfes, war gleichzeitig Mittelpunkt und Blickfang, war Symbol für die eigenständige Gemeinde, war ein, wenn auch schlichtes Ausrufezeichen von Gronauer Bauern- und Bürgerstolz. Daß ihr dem ein bißchen nachtrauert, konnte man daran sehen, daß nur wenige Jahre nach dem Abriß, ein getreues großes Modell auf einem Festwagen beim Festumzug mitgeführt wurde.
abgerissen, Schule von 1684
Auch das alte Schulhaus, erbaut im Jahr 1684, in der heutigen Schäfergasse, die hieß früher „Schulstraße“, ebenfalls ein Fachwerkbau ist nicht mehr da. Genauso abgerissen wie das Bahnhofsgebäude von 1907, auch das eines der wenigen , das Dorfbild prägenden Gebäude dieses Ortes.
Klar, das waren alles alte Kästen, aber wenn ich mal einen zugegeben etwas weitgefassten Vergleich bemühen darf, niemand fährt nach Rothenburg oder Dinkelsbühl wegen der gelungenen Neubauten, sondern diese Orte haben ihre Anziehungskraft gerade vom Erhalten der alten Bausubstanz.
Ich wünsche mir, liebe Gronauer, daß Ihr Euch BITTE BITTE zehnmal überlegt, bevor ihr etwas Altes abreißt, ob es nicht doch für das Gesicht des Dorfes wichtiger wäre, die alten Runzeln und Falten zu bewahren. Überlegt, ob diese alten Gemäuer nicht das Besondere unseres Dorfes ausmachen.
Lasst die alten Fassaden „GLÄNZEN“ !!!!!!!
Nicht alles was glattgemacht ist, ist wirklich schön und ausdrucksstark, wie man an einigen gestrafften Showstars und Society-Sternchen sehen kann.
Also, lasst Gronau alt sein, da wo es wichtig ist und lasst es sich entwickeln, da wo nichts kaputt gemacht wird.
Wie hat der Landrat Rüfer 1986 gesagt: „Die 1200jährige Geschichte muß die Bürgerinnen und Bürger bestärken, an dieser Eigenständigkeit festzuhalten, die Ausdruck eines in langer Zeit gewachsenen Selbstbewußtseins ist.“
Das galt 1986, das gilt auch heute noch!
Passt mit gut auf, auf unser Gronau, ich komme immer wieder mal zum Nachgucken wie es geworden ist!
Impressionen vom Jubiläumsfest
Die nachfolgenden Bilder vom Gemeindefest 1225 Jahre Gronau wurden uns dankenswerterweise von Frau Christa Heinrich zur Verfügung gestellt.
Seidenmalerei und Marmorieren
Die Piraten sind da
Die sind aber witzig
Bessere Übersicht
Großes Finale
Der Chor „GrowNow“
Vortrag: „Es war einmal in Gronau …“