Die neue Nidder- Schleife (2022) Foto Mick von Oppen

Die Nidder wird ökologisch aufgewertet

Im Herbst 2022 begannen die Arbeiten der Nidder-Renaturierung im Bereich der Gemeinde Gronau.

Das Projekt war vom Vilbeler Gewässer Ökologen Gottfried Lehr initiiert und ist unter seiner Leitung in einer Bauzeit von etwa 3 Wochen durchgeführt worden.

 

Die in den 60er Jahren eingebrachte Befestigung / fast schon Kanalisierung) der Gronauer Bach, als Schutz gegen die immer wiederkehrenden Hochwasser gedacht, haben diesen Zweck zwar weitgehend erfüllt, andererseits aber an Flora und Fauna einen großen Schaden an der Auenlandschaft angerichtet.

Um dieses rückgängig zu machen, wurde nun das Flussbett ausgeweitet damit sich die Nidder in Zukunft ihren Weg selbst suchen kann.

Westlich der Brücke, die nach Rendel führt entsteht eine abgeflachte Stelle mit einer Mittelinsel. Der Damm wurde nach hinten verlegt und die Stromschnelle verlängert. Die Uferbefestigung auf der rechten Flussseite wurde entfernt, auf der linken Seite Buhnen eingebaut,  einer Flachzone mit Kies wurde angelegt. Dazu kam die Vergrößerung einer Stromschnelle unterhalb der Rendeler Straßenbrücke als Laichplatz speziell für Schneider und Nase. Eine Nebenschleife mit Insel auf der rechten Seite wurde geschaffen.

So wurde auf etwa einem Kilometer Länge der Bachlauf in einen naturnahen Zustand zurückversetzt.

»So wird der Nidder die Freiheit gelassen, sich ihren Weg mit der Zeit selbst zu wählen. Bei Hochwasser hingegen steht das alte Flussbett noch als Reserve zur Verfügung«, erklärt Lehr den neuen Flussverlauf und weist dann auf die Erfolge der Renaturierung der Nidda hin. Dort seien bereits die ersten Sumpfschildkröten, Biber, Fischotter und Eisvögel gesichtet worden.

 

Fotos Mick von Oppen (2022)

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Bad Vilbel schlägt neue Brücke über die Nidda
Gronauer Brücke fertig gestellt und für Verkehr freigegeben

Bei der alten Niddabrücke in der Verlängerung des Stockwiesenwegs in Gronau wurden im Rahmen einer Bauwerksprüfung gravierende bauliche Schäden festgestellt, die eine gefahrfreie Nutzung der Brücke nicht mehr möglich machten. Eine Sanierung der alten Brücke war aus bautechnischen und vor allem aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr zu vertreten, stellte der städtische Fachdienst Tiefbau / Abwasser fest. Mit einer Nutzlast von nur noch 2t und einer zulässigen Durchfahrtsbreite von 2,30m genügte die Brücke den heutigen Ansprüchen – gerade auch dem landwirtschaftlichen Verkehr – nicht mehr. Aus diesem Grund wurde die alte Brücke, unweit der der Mündung der Nidder in die Nidda, aus den 60er Jahren abgerissen. Nach einer gut halbjährigen Bauzeit konnte nun das neue Brückenbauwerk zur Domäne Gronauer Hof für den öffentlichen Verkehr freigegeben werden. „Wir freuen uns, dass so zügig und fachmännisch der neue Brückenschlag für Gronau geleistet werden konnte“, sagte Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr bei der Freigabe des Bauwerks.

„Zur Förderung der Verkehrsinfrastruktur zum Ausbau des Radwegenetzes hat die Stadt Bad Vilbel vom Land Hessen eine Zuwendung für den Neubau in Höhe von 205.300 Euro erhalten. Mit dieser Summe übernimmt das Land Hessen einen erheblichen Teil der Kosten für den benötigten Neubau“, so Landtagsabgeordneter Tobias Utter. Die Stadt Bad Vilbel selbst hatte die restlichen Eigenmittel in Höhe von rund 300.000 Euro für Planung und Bau zur Verfügung gestellt.

Mit einer Brückennutzlast von nun 30t kann wieder gefahrfrei die Nidda überfahren werden. „Der landwirtschaftliche Verkehr und die Bewohner der Domäne Gronauer Hof sind auf das neue Brückenbauwerk angewiesen. Und auch die zahlreichen Radfahrer und Fußgänger, die den Weg entlang der Nidda für Ausflüge nutzen, können sich über die nun erfolgte Fertigstellung freuen“, meinen Gronaus Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer und sein Stellvertreter Ottmar Dauterich unisono.

Um einem möglichen Schleichverkehr vom Stockwiesenweg über die neue Brücke in Richtung Golfplatz Dortelweil vorzubeugen, wird diesem im Anschluss an den Gronauer Hof auf dem Privatweg buchstäblich ein Riegel vorgeschoben.

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Niddabrücke zum Gronauer Hof wird neu gebaut

Arbeiten begannen Anfang April

von Hansfried Münchberg

Altes Foto mit Holzbrücke
So etwa sah die Brücke über die Bach
vor dem Neubau in den 60er Jahren aus

Ich erinnere mich noch gut an die alte Gronauer – Hof Brücke, also die Brücke aus meinen Kindertagen, die, die die Nidda überbrückte, bevor die bald abgerissene Brücke gebaut wurde.

Sie bestand im wesentlichen aus sehr grob behauenen Holzbalken, die nur lose aneinandergefügt waren. Zwischen den einzelnen Balken waren Zwischenräume, in die leicht ein kleiner Kinderfuß gepasst hätte. Wenn die Bauern mit ihren Leiterwagen darüber fuhren, kamen die Balken ganz schön in Bewegung. Es klapperte und holperte, daß man es fast bis ins Dorf hinein hören konnte.

Sehr zum Leidwesen meiner Großmutter übte diese Brücke eine geradezu magische Anziehungskraft auf uns Buben aus. Es gab dort allerlei zu spielen und zu bestaunen. Ich meine, mich erinnern zu können, dass die Brücke auch nicht über ein nennenswertes Geländer verfügte, jedenfalls über keines, welches irgendwie kindgerecht gewesen wäre. Nun, die Sorgen meiner Oma waren umsonst, uns ist dort nie etwas passiert.

Foto mit Bick auf die Niddamündung mit Brücke
Foto: Chr. Heinrich

Irgendwann, Anfang der 60er Jahre wurde die Brücke abgerissen und eine neue Beton-Brücke wurde gebaut, die der Gemeinde 1963 übergeben wurde. Diese ist nun schon bald wieder Geschichte.

Dieser Tage würde die „alte“ Niddabrücke die Gronau mit dem Gronauer Hof verbindet 50 Jahre alt. Sie wird ihren 50 Jahrestag nicht mehr überdauern, sie war in den letzten Jahren doch sehr marode geworden. Eine Überprüfung im Jahr 2009 hatte gravierende Mängel festgestellt.

Der landwirtschaftliche Verkehr zum nahe gelegenen Gronauer Hof, dessen Hauptverbindung die Niddabrücke ist und auch andere Traktoren und Nutzfahrzeuge waren zu schwer geworden für das Bauwerk. Landwirte wie auch private Fahrzeuge, Spaziergänger und Radfahrer müssen sich von kommender Woche an einen anderen Weg suchen. Am Dienstag, 2. April begann der Abriss der Brücke.

Der Bau der neuen Brücke aus vorgefertigten Systemteilen wird voraussichtlich ein halbes Jahr, also bis Ende September dauern. In dieser Zeit wird keine Behelfsbrücke eingerichtet, der Gronauer Hof ist während der Bauphasenur über Dortelweil zu erreichen.

Radfahrer und Fußgänger werden gebeten, auf die Beschilderung zu achten und sich nur auf den vorgesehenen Wegen fortzubewegen. Der Nidda-Radweg ist weiter uneingeschränkt nutzbar.

Die neue Brücke wird eine Brückennutzlast von etwa 30 Tonnen haben – die alte hätte gerade noch zwei Tonnen getragen. Etwa eine halbe Million Euro kosten Abriss und Neubau der Brücke.

205.300 Euro schießt das Land „zur Förderung der Verkehrsinfrastruktur zum Ausbau des Radwegenetzes“ zu. Die restlichen knapp 300.000 Euro übernimmt die Stadt Bad Vilbel.