römische Scherben , 1967 in Gronau ausgegraben

Gronau von der Steinzeit bis zur ersten urkundlichen Erwähnung des Orts – Namens

5000 bis 2000 v. Chr.
Jungsteinzeit

Siedlungsfunde in der Gemarkung,
Besiedlung durch die sogenannten Bandkeramiker.
( Diese waren so benannt, weil sie in ihre Tongefäße Bandmuster als Verzierung einritzten. )
Im Oktober 1986 wurden einige frühgechichtliche Scherben auf einem Acker zwischen Gronau und Niederdorfelden gefunden. Bereits in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg waren einige prähistorische Scherben gefunden worden.Die Fundstelle lag etwa 1,5 Kilometer südwestlich des Gronauer Bahnhofs.Diese wurden damals nach Frankfurt gebracht, wo sie in den Wrren des 2. Weltkrieges verloren gingen.
Die Scherben waren mit einem Punktmuster verziert, daß auf ein Alter zur Zeit der „Bandkeramiker“ vor etwa 6000 Jahren schließen ließR. Janse fand eine 4,3 cm lange neolithischen Pfeilspitze in der Gemarkung Gronau.

Ein vermutlich alter Menhir ist in der Vilbeler Gemarkung „Am Gickelstein“ an der Grenze zu
Gronau gefunden worden, in Gronauer Urkunden von 1552 wird dieses Feld
als „Hunengrabin“ – „Hünengrab“ bezeichnet.

2000 bis 800 v. Chr.
Bronzezeit,

Siedlungsfunde
Bei Ausgrabung eines römischen Gutshofes in Gronau
wurden einige, mit Einkerbungen verzierte, Scherben von Gefäßen aus der Bronzezeit
gefunden.
800 bis 50 v. Chr.
Eisenzeit,

einzelne Funde keltischen Ursprungs ,
zum Beispiel ein „Spinnwirbel“ sowie Scherben aus der Latène-Zeit im Bahneinschnitt
in der Riedmühle
58 bis 51 v. Chr.
Römische Zeit

Unter Julius Cäsar gerät das Gebiet der Wetterau mit dem „gallischen Krieg“
unter römischen Einfluss.
Unter Kaiser Augustus römische Feldzüge in die Wetterau unter den Feldherren
„Drusus“ und „Germanicus“
10 v. bis 260 n. Chr. römische Gutshöfe im Süden der Gemarkung,
Ein römisches Straßennetz in Richtung Vilbel, über Dorfelden nach Friedberg und
Richtung Hanau ist entstanden.Bereits 1895 wurden vom Lehrer „Cämmerer“ an der Niederdorfelder Straße römische
Gebäudereste gefunden.
Ein größerer Gutshof an der Vilbelerstraße etwa Höhe Taunusring wurde 1967/72
ausgegraben, zahlreiche Funde.
Ebenfalls in diesem Zeitraum wurde der Grundriss eines römischen Gebäudes, einer „Villa rustica“ mit den Ausmaßen von etwa 17 x 25 m in der Flur 21 „Auf dem Hundsrück“ freigelegt.
Der „Amateur“-Archäologe Heinz Janse hat vorzugsweise in den Wintermonaten, als die Felder abgeerntet waren, der Jahre 1967/68 und 1970-72 die Fundamente dieser römischen Villa freigelegt. Unterstützt wurde er dabei von dem Landesarchäologen Dr. Werner Jorns.
Erwähnt wurde das Vorhandensein eines Römischen Gutshofes an dieser telle bereits 1913 und 1921 in der Fachliteratur.

Die Villa stand dort wohl im 2. und 3. Jahrhundert. Bei den Ausgrabungen kamen viele römische Einzelfunde zutage. Unter der „römischen“ Schicht fanden sich weite Fundstücke aus der Eisenzeit (200 v. Chr.) sowie aus der Bronzezeit1200 und 1500 vor Chr. , weitere Funde wurden auf die Jungsteinzeit datiert. (Pfeilspitze aus Feuerstein)
Baustoff der Fundamente war Vilbeler (oder Gronauer) Sandstein. Dieser wurde ohne Mörtel zum Fundament gefügt.
Die Villa lag, verkehrsmäßig, für die damalige Zeit, günstig gelegen an einer Starße, die unmittelbar östlich des Gutshofes, von Bergen kommend zur Nidda führte. De Abhang hinunter ist diese Straße heute noch als Hohlweg zu erkenn, die „Hohl“ eben. Zu Anfang des 20 Jahrhundert soll noch der Boden an der Nidda an dieser Stelle als Furtübergang gepflastert gewesen sein.
Vermutlich wurde die Villa im 4. Jahrhundet friedlich aufgegeben und die Gebäude im Mittelalter als „Steinbruch“ benutzt. Vielleicht sind einige der Gronauer Sandsteinmauern heute noch römischen Ursprungs?
(Quelle u.A. Bad Vilbeler Heimatblätter Heft 14, April 1976

 

260 bis 400 n. Chr. Völkerwanderung
Auch die Wetterau wird durch die „Völkerwanderung“ betroffen. Nach Eroberung des Limes
durch „Chatten ( Hessen)“ und alamannische Stämme wie die Sueben und Semnoneen
wurden die römischen Siedler verdrängt und die südliche Wetterau durch alamannische
Stämme besiedelt.
In der Vilbeler Gemarkung sollen nach der Überlieferung sieben alamannische Höfe
bestanden haben.
Um 400 nach Christus drangen von Nordwesten kommen fränkische Stämme in die Wetterau
ein. Im Jahr 496 wurden die „Alamannen“ durch die Franken besiegt und die alamannische
Herrschaft ging endgültig zu Ende.
500- 700 n. Chr.
Fränkische Zeit

erste Besiedlung durch die Franken im Tal der Nidda und Nidder
6. Jahrh. .n. Chr. Anfänge dörflicher Besiedlung,
die Gegend um Gronau, Vilbel, Dortelweil gehört zum
„Niddagau“ (als Nithagowe erstmals 774 urkundlich erwähnt)
Dazu gehörten neben Gronau die Orte Vilbel, Dortelweil, Ilbenstadt, Petterweil,
Eschborn, Seulberg, Bonames, Bergen u.a. , bemerkenswert, die Orte gruppieren
sich um den einstigen römischen Verwaltungssitz Nida ( heute Heddernheim)
786 erste schriftliche Namensnennung als „Gronowe“
(Urkunde unterzeichnet am25. Februar 786 )
855 Gronowa – Gronau heißt jetzt in einer Schenkungsurkunde „Guonowa“
Schenkung des Gronauer Hofgutes an das Reichs-Kloster Lorsch
Gutsbesitz „270 Morgen und 21 Hörige“,
(1170 nochmals mit 240 Morgen genannt)