Gronau – Neues Feuerwehrhaus

Am 1.10.2022 wurde das neu erbaute Gronauer Feuerwehrhaus eingeweiht.

Das erste Gronauer Spritzenhaus wurde 1770 am Dalles, neben dem Rathaus erbaut.

1984 wurde eine neue Gronauer Feuerwache erbaut.  Neuer Standort war auf dem alten Friedhof, der hier  1843 angelegt worden war. Hier stand bis kurz vor Baubeginn die alte Friedenslinde des Dorfes, ein stattlicher Baum, ein Naturdenkmal.

Dieses Feuerwehrhaus von 1984 war im Laufe von nur 30 Jahren zu klein geworden und genügte nicht mehr den Ansprüchen einer modernen Wehr.

So wurde im Ortsbeirat erstmals 2012 darüber gesprochen, ob sich eine Sanierung lohne oder ob zweckmäßigerweise gleich ein Neubau erstellt werden solle. Natürlich wurde dabei auch der Standort diskutiert, an alter Stelle neu bauen, oder ein geeignetes neues Gelände finden.

Im Jahr 2016 wurden die Planungen konkret. Man hatte sich auf einen Neubau an gleicher Stelle geeinigt. Im Juli 2018 wurde das alte Feuerwehrhaus abgerissen.

Den Auftrag zum Neubau erhielt die Firma »Fechtelkord & Eggersmann GmbH« aus Marienfeld. Diese solle  das Gerätehaus samt Fahrzeughalle, Sozialtrakt und Außenanlagen errichten.

Der geplante Fertigstellungstermin Oktober 2018 konnte nicht eingehalten werden, da sich herausstellte, daß der Neubau mit mehr als 500 Baumängeln behaftet war, teilweise entsprach der Bau nicht den feuerpolizeilichen Vorschriften. (Siehe nachstehenden Artikel)

So dauerte es noch bis Dezember 2020 bis die Mängel nachgebessert waren und die Wache bezogen werden konnte.

Pandemiebedingt konnte die Einweihungsfeier erst 2022 stattfinden.

Die Baukosten beliefen sich auf 3,3 Millionen Euro.

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Die Gronauer sind gefühlt zehnmal besser als die Berliner, zumindest was den Bau größerer öffentlicher Projekte angeht.

Waren im Februar 2020 , nach einem Bericht der Berliner Morgenpost, noch 5000 Baumängel beim Neubau des Flughafens BER bekannt, so sind beim Neubau des Gronauer Feuerwehr-Hauses bisher nur 500 Baumängel bekannt geworden.

Im Sommer 2018 war das bisherige Feuerwehr-Geräte-Haus, das auf dem alten Gronauer Friedhof an der Ecke Vilbeler- Dortelweiler Straße stand, abgerissen worden.

Am 5. September 2018 berichtete die Gronauer Reporterin Christine Fauerbach in der fnp (Frankfurter Neue Presse): “Drei Millionen Euro dürfte der Neubau insgesamt kosten. Kein Wunder also, dass die Freude groß war, als am Montag hoher Besuch aus Wiesbaden nach Bad Vilbel kam. Dieser hatte nämlich einen Scheck im Gepäck.

Aber das altehrwürdige Gerätehaus musste weichen. Es genügte den technischen Ansprüchen einer modernen Wehr nicht mehr. Nicht zuletzt war die Fahrzeughalle zu klein geworden für die neuen Autos. Schon 2019 soll der Neubau stehen. Das geplante Gerätehaus wird eine größere Halle mit drei Stellplätzen und Lagerflächen, ein Büro sowie Umkleide- und Sanitärbereiche samt Außenanlagen haben.“

Heute, zwei Jahre später, muss die Feuerwehr immer noch in ihrem provisorisch eingerichteten „Zwischenlager“ bleiben. Der Umzug, der vor mehr als einem Jahr erfolgen sollte, verschiebt sich weiter auf unbestimmte Zeit.

Bei dem Bau sind gravierende Mängel eingebaut worden. So berichtete die Wetterauer Zeitung kürzlich von insgesamt 500 Baumängeln. Diese sind der Grund dafür, daß die Stadt Bad Vilbel das Gebäude noch nicht abnehmen will. Das neue Feuerwehrgerätehaus Gronau habe zum Beispiel keine Rauchmelder – sehr passend bei einem Feuerwehrhaus – in jedem Privathaus sind diese inzwischen vorgeschrieben.

Mängel-Schwerpunkte treten in den Bereichen Elektro, Heizung, Lüftung und Sanitär auf. Hier wurden die Arbeiten entweder nicht gemäß Leistungsverzeichnis oder in einem nicht akzeptablen Zustand ausgeführt, sodass auch gutachterliche Abnahmen fehlgeschlagen sind und fehlschlagen mussten.« so der Bericht der WZ.

Es sei zum Beispiel das Lüftungssystem nicht normgerecht gewesen, die Sicherheits- und Steuertechnik habe nicht richtig funktioniert. Im Sanitärbereich fielen Mängel beim Trinkwasserschutz auf.

Auch die Elektrik im Haus blieb nicht von Baufehlern verschont. Die Ausführung der Elektroverteilungen und Unterverteilungen hätten nicht der Norm entsprochen, ebenso seien Fehler in der Ausführungsphase des Notstromaggregats aufgetreten (die Dimensionierung zu klein gewesen und habe zu einer kompletten Neuplanung und Ausführung geführt), bemängelt die Stadt.

Türen und Zargen beim neuen Gerätehaus seien fehlerhaft gewesen, die Türblätter haben nicht gepasst, die Einbruchmeldeanlage habe nicht funktioniert,

Dennoch hofft die Stadt, daß die Baumängel so zeitnah behoben werden können, daß die Feuerwehr noch in diesem Jahr ihr neues Domizil beziehen kann.

Na ja, beim BER hat es dann doch auch etwas länger gedauert.

Inbetriebnahme … ungewiss