Nachstehende Tabelle ist aus verschiedenen Quellen zusammengetragen

Die alte Chronik der evangelischen Pfarrei Gronau – Classe, Bergen – Diözese Hanau -bringt unter „IND“ (in nomine deo – im Namen Gottes) folgende Ortsbeschreibung:

Grunau liegt 2 1/2 Stunden NW von Hanau, 1 Std. NNO vom Amtsorte Bergen, auf der nördlichen Abdachung des sogenannten Bornheimer Berges, SW nach NO streuend an der Nidder, etwas oberhalb der Stelle, wo sie in die Nidda fließt. In Gronau eingepfarrt sind der Gronauer Hof, früher Klein-Gronau genannt (8 bis 10 Min. entfernt, eine Staatsdomäne), der Dottenfelder Hof, im Volksmund der Pfaffenhof genannt, eine Besitzung des Landgrafen von Hessen (25 Min. entfernt) und zum Schluß die Riedmühle (5 Min. entfernt)“.

1332

Die Pfarrei wird 1332 erstmals genannt:

Als Mutterkirche gilt die noch 1689 beim Gronauer  Hof stehende Kapelle.

Die Herren von Falkenstein besaßen die Kirche als münzenbergische Miterben.
Sie gehörte zum A…diakonat St. Peter in Mainz, Dekanat Eschborn.

15. Jahrh.

Im 15 Jahrhundert wurde sie dem Marienstift in Lich einverleibt.
Kirchherr blieb der Fürst zu Solms – Lich als Falkensteiner Erbe.
Das Stift nominiert noch heute den Pfarrer, der Fürst präsentiert ihn.

Gronau blieb im Gegensatz zu den anderen hanauischen Orten deshalb immer lutherisch.
Darum feierten wir im Jahr 1964 mit Lich zusammen die Einführung der Reformation.

1564

Gronau wird lutherisch

1571

Eine Kapelle auf der Stelle der heutigen Kirche wird errichtet.

Sie hatte als Vorläuferin eine Kapelle, die 1571 erbaut worden war, bis an ihrer Stelle 1718/19 die heutige Kirche errichtet wurde. Der Ostteil – der Chor – wird durch Überlieferung von den älteren Leuten noch heute „es Kapellche“ genannt.

1663

Tod des Pfarrers (Gronau und Vilbel) David Rainmurum (?)

Am Eingang zu dem ältesten  Kirchenbuch der Gemeinde Gronau vom Jahre 1664 bezeugt das der damalige  hiesige  Ortspfarrer mit den  Worten: „Nachdem ao (anno)1663 der allhier und zu Vilbel gemeinsam  calvinische (?, schwer leserlich) Pfarrer David Raimurum mit Tod abgegangen und hierauf diese Pfarrei bis ao 1664 ledig gestanden, so hat der liebe Gott endlich seine Gnade verliehen und dieser evang. Lutherische Gemeinde wiederum mit ….

1664

Ältestes Kirchenbuch

Im ältesten Kirchenbuch aus dem Jahre 1664 und auch später wird das Dorf an der „grünen Aue“ stets mit Grunau bezeichnet. Mit Recht, so die Eintragung, würde der Ort im schönen fruchtbaren Tal diesen Namen verdienen.

1680

Die Schrift des zweiten Grabsteines ist leider nicht mehr zu entziffern, aus früheren Aufzeichnungen geht aber hervor, daß es sich um den Gedenkstein von Johannes Mickelius

XXXIV Jahre– 1680- 1714 PFARRER ZU GRONAU

handelt. Der obere Teil des Steines über dem Medaillon ist sehr reichhaltig und mit symbolischen Zeichen ausgearbeitet. Auf einer abgelaufenen Sanduhr ist die Weltkugel mit dem Kreuz dargestellt, beides wird von einer Krone überdacht. Links und rechts davon schweben Engel, ein Schnörkel- und Rankenwerk haltend.

1684

Der Gronauer Kruzifixus wird geschnitzt

1718

10. Mai 1718 Grundsteinlegung der heutigen Kirche

Anstelle der abgebrochenen Kirche auf dem Gronauer Hof wurde 1718 die Friedhofskapelle in der Ortschaft Gronau, wo die Zehentscheuern standen und nur einige Bauernhöfe, zur Kirche ausgebaut, die 1821, 1919 und in den Jahren 1948 – 68 Stück für Stück restauriert wurde.

Im Ortskern, umgeben von einem alten, ehrwürdigen Friedhof, erhebt sich in Ost-West-Richtung die evangelische Kirche. Mit dem barocken Dachreiter ist sie so zum beherrschenden Wahrzeichen des Dorfes geworden und prägt die gesamte Silhouette. Sie hatte als Vorläuferin eine Kapelle, die 1571 erbaut worden war, bis an ihrer Stelle 1718/19 die heutige Kirche errichtet wurde. Der Ostteil – der Chor – wird durch Überlieferung von den älteren Leuten noch heute „es Kapellche“ genannt.

Weiter berichtet die Chronik: „Die Kirche ist ein massivsteinernes Gebäude mit auf der Westseite stehendem hölzernem Turm (Dachreiter), der, mit Schiefer bedeckt, eine schöne Kuppel mit schmiedeeisernem Kreuz hat. Die Kirche ist aus eigenen Mitteln der Gemeinde erbaut und hat 1821 sowie 1853 durchgreifende Reparaturen erfahren“.

Der 11. Sonntag nach Trinitatis 1719 sollte der 20.08.1719 gewesen sein.

Der 11. So. nach Tr. 2019 ist der 1. September 2019

Die alte Chronik erwähnt zum Neubau folgendes: „Die Kirche zu Gronau, zu welcher am 10. Mai 1718 der Grundstein gelegt wurde, ist am 11. Sonntag nach Trinitatis 1719 durch Ihrer Hochwürden, Herrn Superintendent Meuschen aus Hanau, eingeweiht worden“.

1752

Der Dachreiter trägt die beiden Kirchenglocken. Die kleine, alte Glocke hat die Aufschrift: + in windecken gos mich 1752 + Johann Peter Bach + in gotesnahmen flos ich +.

1756

Eines neuen Lehrers und ehegatten war Ernst Christian Müller gewesen in Sehlsorgender Gemeindearbeit zu Gronau.

er war daselbst am 21 te Oktober 1732 gebohrn

Bekam 1756 das PfarrVICARIAT und 1763 das Pfarramt Christengemeind • welches er mit einer Treue bis an sein Ende führte heurathet 1787 Jungfer Henrietten Wilhelminen, gebohrne Rübsamen zu Münzenberg mit welcher er eine zufriedene Ehe Führte starb den 14ten Febrorari 1795 in dem ruhmvollen Alter von 62 Jahren 4 Monaten Getreuen Tod beklaget die Trauernde Wittwe welche ihm dieses Liebes Monument hat errichten laßen

1777

Das dekorative Prunkstück der Kirche bildet die Orgel aus dem Jahre 1777, die der Hanauer Orgelbauer Henrich Jakob Sier für 500 Gulden an die Gemeinde lieferte. Die Vorderseite, das sogenannte Prospekt, präsentiert die sichtbaren Pfeifen und das schmückende, mit Ranken und Blumen reich verzierte Holzwerk. Die ganze Hochblüte der Kunst des Barock im 18. Jahrh. zeigt sich hier in dieser kleinen Dorfkirche in dem prunkvollen ornamentalen Schmuckwerk und dem elegant schwingenden Linienspiel. Die Überwindung aller Materie hat hier den Ausdruck der Leichtigkeit.

1814 ?

Außerdem ist noch eine Erinnerungstafel von 1814 in der Kirche vorhanden, auf der die Namen der sechs „Vaterlandsbefreier von Napoleon“:

Böckel, G. Meisinger, Schwind, Geibel, Falk und J.P. Meisinger aufgeführt sind. Alle kehrten Gott sei Dank wieder heim.

Alle toten Soldaten rufen uns Lebenden zu:

„Vergeßt uns nicht und haltet Frieden!“

1821

Durchgreifende Reparatur der Kirche

1846

Ein neuer Friedhof wird angelegt, (dort wo heute das Feuerwehrhaus steht).

1836

Gronauer Pfarrer wird S. Faust

1853

Durchgreifende Reparatur der Kirche

Was baufällig geworden war, wurde nicht in der alten Form, sondern im jeweiligen Zeitstil ergänzt. So mußte sich die Kirche allerlei Veränderungen gefallen lassen

1867

Gronau als evangelisch-lutherische Gemeinde zur Hanauer Union (seit 1867) in der Landeskirche Kurhessen – Waldeck

1868

1868 wurden größere Fenster im neugotischen Stil eingebaut. Die oberen Spitzbogen sind mit einem Maßwerk versehen, das mit buntem Glas verbleit ist, während alle anderen Flächen aus durchsichtigem Glas den barocken Kirchenraum mit hellem Licht durchfluten lassen.

Buntes Kirchenfenster
Buntes Kirchenfenster
1870

Im Innenraum der Kirche, an der Südwand, finden wir die Gedächtnistafel vom Deutsch/Französichen Krieg 1870/71, bei dem von den 15 Soldaten des Ortes zwei ihr Leben lassen mußten.

Außerdem ist noch eine Erinnerungstafel von 1814 in der Kirche vorhanden, auf der die Namen der sechs „Vaterlandsbefreier von Napoleon“:

Böckel, G. Meisinger, Schwind, Geibel, Falk und J.P. Meisinger aufgeführt sind. Alle kehrten Gott sei Dank wieder heim.

Alle toten Soldaten rufen uns Lebenden zu:

„Vergeßt uns nicht und haltet Frieden!“

 

Neubau Pfarrhaus

Im Jahr 1870 beginnt der Neubau des Pfarrhauses in der Kirchgasse,  bezogen wird es im Oktober 1871

1891

Es wird verpflichtend eingeführt, eine Pfarr-Chronik zu führen

1892

Pfarrer Münch (bis 1897)

1987

Pfarrer Wagner (bis 1909)

1909

Pfarrer Boos (bis 1916)

1916

Pfarrer Sopp (bis 1921)

1928

Auf der Südseite des Kirchhofs, im Schatten einer alten Esche, hat die Gemeinde das Soldatenehrenmal errichten lassen. Im ersten Weltkrieg (1914-1918) kehrten von den 85 Feldzugteilnehmern der Gemeinde Gronau 10 Männer nicht mehr in ihr Heimatdorf zurück.

Noch weitaus schlimmere Wunden riß der zweite Weltkrieg (1939-1945) dem Ort: 31 Gefallene und Vermißte waren zu beklagen, wahrlich ein hoher Blutzoll für den kleinen Flecken von damals 534 Seelen.

1921

Pfarrer J. Ludwig Weber (bis 1926)

1926

Pfarrer Frankenberg, Oberdorfelden

Pfarrer Rampe, Rendel (bis 1931)

1931

Pfarrer Frankenberg, Oberdorfelden

und Stud. Dir. Hassenstein

1933

Pfarrer Hassenstein aus Ostpreussen (bis 1936)

1936

Pfarrer Holz (bis 1946)

1941

Eine der beiden Gronauer Glocken wird zum Einschmelzen für Kanonen II. WK entfernt

1946

Pfarrer Kolbe aus Thüringen

1947

Pfarrer Broscheit aus Ostpreussen (bis 1964)

1952

Ein wichtiges, feierliches Ereignis für die Gemeinde war Anfang November 1952 die Ankunft und das Hängen der neuen Glocke, denn die frühere zweite Glocke war im Kriegsjahr 1941 zum Einschmelzen (für Kanonen) geholt worden.

Die Kirchengemeinde Gronau 1952: Bei einem Festgottesdienst am 03.11.1952 läuteten zum ersten Male die neue und die genau 200 Jahre ältere Glocke gemeinsam.

1965

Mit Beschluss des Kirchenvorstandes der Gemeinde Gronau, auf Vorschlag des Dekan Schneider, vom
22.05.1965 tritt die Kirchengemeinde Gronau in eine neu zu gründende Gemeinde mit Niederdorfelden und Oberdorfelden ein.

1968

Gesamtrenovierung der Gronauer Kirche 1968

1996

Im Jahr 1996 hatte Pfarrer Hans-Karl Heinrich die evangelischen Pfarrgemeinden Niederdorfelden und Gronau übernommen. Heinrich war 20 Jahre eng mit seinen Schäfchen verbunden. Am 25. September 2016 fand seine offizielle Verabschiedung unter großer Anteilnahme der Gronauer Bevölkerung statt.

2017

Nach achtmonatiger Vakanz seit dem Weggang von Pfarrer Hans-Karl Heinrich freuen sich die Gemeinden Niederdorfelden und Gronau nun über eine Pfarrerin als Nachfolgerin: Elisabeth Krause-Vilmar.