Gronau im 18. Jahrhundert 1701 bis 1800

 

Das 18. Jahrhundert war geprägt von der Aufklärung und markiert somit den Beginn der Moderne in Europa. Doch herrschte noch die längste Zeit  fast unangefochten der Adel.

Auch das 18. Jahrhundert war ein unruhiges und von zahlreichen Kriegen und Umwälzungen geprägtes Jahrhundert.

So brachten zum Beispiel  der Spanische Erbfolgekrieg 1701–1714 , der Österreichischer Erbfolgekrieg, und der Siebenjährige  Krieg Not und Entbehrungen für die Bevölkerung.

Angestoßen von der  Französischen Revolution1789, ertrotzte sich das Bürgertum in Europa nach und nach mehr Rechte und gewann Teilhabe an der politischen Macht.

In diese zeit der Umwälzungen fällt auch die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika (Unabhängigkeitserklärung 1776) sowie der Beginn der  Besiedlung Australiens (1788) durch englische Sträflinge.

Die Industrielle Revolution begann wohl mit Erfindung der Dampfmaschine des schottischen Erfinders  James Watt.

Große Geister dieses Jahrhunderts waren unter Anderem:

Johann Wolfgang von Goethe, Universalgelehrter, Dichterfürst
Immanuel Kant, deutscher Philosoph
Katharina II., genannt: Katharina die Große
Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Schriftsteller
Wolfgang Amadeus Mozart, Komponist der Wiener Klassik
Isaac Newton, englischer Physiker
Friedrich von Schiller
Alexander von Humboldt, deutscher Naturforscher
Friedrich II
Voltaire
George Washington, erster amerikanischer Präsident und General
Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich, Königin Ungarns und Böhmens

Gronau im 18. Jahrhundert

 

 1700 –
1800

 Nur 10 bis 15 % des Bodens sind im Besitz der Gronauer Landwirte

 1700

 Der Gronauer Lehrer ist Georg Gottfried Fuchs

 1707

 Der Zentgraf ist 1707 Johann Philipp Laupus

 1707

 Gronau hat 159 Einwohner

 1707

 Der Gronauer Lehrer ist Johan Gottlieb Hahn

 1709

 Der Gronauer Lehrer heißt Johan Balthasar Lentz (Quelle: Dr. Klaus Lanz ) ( laut anderer Quelle: Johann Balthasar Lantz ? )

 1715

 Der Lehrer muß Sonntag nachmittags Betstunde und Kinderlehre halten.

1716

Pfarrer wird Johann Daniel Bure (aus Colmar)

 1716

 24 Schulkinder nehmen am Unterricht in der Gronauer Schule teil.
Der Lehrer ist Johan Henrich Ganßschneider

1717

Pfarrer wird  Christian Karl- Adolf Ludwig Friedrich Müller      Gestorben am 7. November 1756. Sein Leichenstein steht ebenfalls auf em Kirchhofe. Unter ihm ist  am 11. Sonntag nach Trinitatis 1719  die hiesige Kirche eingeweiht worden.

 1718

 Bau der heutigen Kirche

 1723

 Der Zentgraf ist Johann Philipp BöckelIn Gronau sind 1723 die Familien Arnold, Jost, Bach, Kalbhenn, Kalbfleisch, Laupus, Diel, Diehl und Hamburger nachgewiesen.

 1725

 Der Lehrer übernimmt das Orgelspiel, vorher war er Vorsänger bei den Gottesdiensten.

 1735

 Der Lehrer heißt Johan Eberhard Braun

 1736

 Gronau kommt zur Landgrafschaft Hessen-Kassel

 1736

 Der Gronauer Centgraf heißt Valentin Schwind

 1742

Der Lehrer ist Peter Adolf Hamburger

 1750

 in Gronau ist die Familie Walther nachgewiesen.

 1753

 164 Einwohner in 35 Haushalten

 1756

 In Gronau gibt es 39 Männer und 7 Witwen als Leibeigene.

 1756

 Der Gronauer Centgraf heißt Johann Schwind

 1756

 Der Lehrer heißt Braun

1756

Pfarrer wird  Ernst Christian Müller, geboren dahier am 21. Oktober 1732, gestorben am 14. Februar 1795 (der Sohn des vorherigen Gronauer Pfarrers ) 

 1758

 Der Gronauer Hof wird bis 1758 in Fronarbeit bebaut

 1759

 Schlacht bei Bergen und Vilbel, Kampfhandlungen auch im Vilbeler Waldim siebenjährigen Krieg, das Hanauer Land war von den Franzosen besetzt.Die Schlacht am Karfreitag (13.4.) 1759 forderte einen hohen Blutzolles starben 2373 „deutsche“ Soldaten und fast 4000 französische Soldaten. Grabsteine in Gronau verraten, das auch dort Gefallene bestattet wurden.

siehe ausführlich hier:


Abbildung: Bergen , Vilbel, Groß Grunau

 1760

 in Gronau ist die Familie Meisinger nachgewiesen.

 1761

 Der Gronauer Lehrer ist Johan Jacob Schäfer

 1762

 1762 lagen französische Soldaten als Wache in Gronau, sie kosteten der Gemeinde täglich 10 Gulden, der damalige Gemeinderechner bemerkte lakonisch „diese Rechnung wurde von den Franzosen nicht bezahlt“.

 1763

 mußte wegen des anhaltenden Hochwassers eine Notbrücke zur Bergung des Grummetgrases erstellt werden.

 1764

 24 Männer und 5 Witwen sind zu Frondiensten verpflichtet.

 1766

 in Gronau ist die Familie Mohr nachgewiesen.

1767

als Dokument ist eine Urkunde über eine Acker- und Grund – Revision zum Heilig – Geist – Freihof  erhalten. Abbildung und Text siehe nach dieser Tabelle

 1770

 Für die gemeindeeigene Feuerspritze wird ein Spritzenhaus erbaut (am Dalles)

 1770

 Gemeindebesitz: Äcker und Wiesen 47 Morgen, Weide 50 Morgen

 1772

 Der Lehrer heißt Nikolaus Jost

 1773

 Ortsname „Grunau“

 1775

 Der Lehrer heißt Ernst Handwerck

 1777

 Einbau einer Orgel in die Kirche, Orglebaumeister Heinrich Jakob Sier aus Hanau, Kosten 500 Gulden

 1781

 Die Ruhr wütet in Gronau, sie fordert viele Todesopfer. Die Gemeindekasse übernahm die anfallenden beträchtlichen Arztrechnungen.

 1784

 Riedmüller Meisinger beschwerte sich darüber, daß der Dottenfelder Hof nur die Hälfte seines Kornes bei ihm mahlen ließ, die andere Hälfte würde der Hof in der Vilbeler Mühle mahlen lassen.

 1788

 ein großes Hochwasser verursacht schwere Schäden in Wiesen und Feldern.

 1789

 Französische Revolution, Sturm auf die Bastille, Sturz des Königs in Frankreich

 1794

 Gronau besteht aus etwa 54 Häusern

1795

Unsere Gegend als Auf- und Durchmarschgebiet alliierter Truppen im Koalitionskrieg gegen Frankreich im Jahr 1795. Gefunden in „Streffleurs österreichische militärische Zeitschrift“ von 1832″

Pfarrer wird  Ludwig Christoph Jung, vom 12. Juli 1795 bis zum Jahr 1809

 1797

 Eine Kirchturmuhr wird am Turm der Gronauer Kirche angebracht

 1799

 1799    auf Kosten der Gemeinde liegt eine ständige Wache französischer Soldaten im Dorf.

Hierzu gibt es eine Schilderung: „Aus F.C. Laukhards Leben und Schicksale 1796“

 Mit meinem Wirthe in Vilbel hatte ich manches Geſpraͤch, politiſchen Inhalts, erfuhr aber kein Wort zum Nachtheil der Franzoſen: uͤberhaupt wurde damals das Betragen derſelben allgemein geruͤhmt. Sie giengen mit den Landleuten friedlich um, fluchten und ſchalten nicht, foderten nichts umſonſt, und zahlten alles mit baarem Gelde. Freilich haͤtten ſie die Herren, die Pfaffen, Edelleute und Fuͤrſten mitgenommen; aber die meiſten Bauren und Buͤrger waren Vielen von eben dieſen Herren ſchon lange nicht gut, und freuten ſich, daß auch ſie einmal gezuͤchtiget wuͤrden.

 

 

Nachstehend ein Dokument (Quelle: Stadtarchiv Bad Vilbel) aus dem  Jahr 1767

Leider war mir der Text nicht vollständig entzifferbar

 … auf sechsundsechzig Seiten beschriebenes Stein- und Ackerbuch über die dem Hospital zum hlg. Geist in Frankfurt gehörigen Freyhof und seiner ….. aparten sogenannten anerohe Hübe Landes zu Gronau, ….. und ….. . Wir unterschriebener Centgraf, geschworener Landscheider und Steinsetzer zu Gronau, daß wir in Gegenwart des Hof… Zins – Erheber Johann Anton Elaus die …., Äcker, Wiesen, Gärten und Hofreith revidieret, die Nebenläger und Anstößer ……… Gut, die …. Steine befestigt und wo Steine gefehlet neue gesetzt, auch alles in seiner Richtigkeit befunden, so wie es in Anno 1733 am 20. November gewesen und aufgezeichnet worden, welches wir sie mit unseren nachstehendem Gewicht zu besagen, eigenhändig unterchrieben und mit unseren Pettschaften bekräftiget

 

… Gronau den 12. ??? 1767

Johann Sebastian Schwind Centgraf

…. Giesel

…….. Meisinger

Valentin Boeckell

Johann Conrad Jost

Lorentz ……